14. September 2015

Setz dich nicht so unter Druck!

Hallo meine Lieben,
ich setze mich mit allem unter Druck. Damit, zu lernen, damit, gut genug zu sein, damit meine Einstellung gegenüber Essen zu ändern, sogar damit, glücklich zu sein. Und natürlich damit, gut genug zu sein. Ach ja. Hatte ich schon.
Heute habe ich mich nach der Arbeit noch 1 Stunde mit J. unterhalten, hab ihm vieles erzählt, dass ich im Moment sehr mit Depressionen zu kämpfen habe.
Er sagt, ihm hat sehr geholfen, besser im Leben klarzukommen, seit dem er sagt, was ihn stört, und insgesamt mehr darauf achtet, was er möchte.
Klingt erstmal egoistisch, aber irgendwie ist was dran.

Man ist so darauf fixiert, in die Gesellschaft integriert zu sein, in die Gesellschaft zu passen, das man nicht mehr man selbst ist, Arbeitsleben und Privatleben strickt trennt und versucht, perfekt zu sein.

Ich hab ihm auch erzählt, dass ich vielleicht wieder eine Therapie anfangen möchte, und jaa, ich war sehr ehrlich.
Ich habe auch noch einmal nachgedacht.
Eine Therapie könnte helfen, mich selbst besser kennen zu lernen. Aber eigentlich sollte ich mich ja am besten kennen und daher auch rausfinden können, was mir hilft, aus meinen Depressionen bzw auch, wenn es darum geht, bessere Essgewohnheiten einzuführen.
Schon allein in den letzten Wochen habe ich wieder 4 kg abgenommen und inzwischen bestimmt wieder 2 davon zugenommen (traue mich grad nicht auf die Waage). Ich weiß mitlerweile, dass das so ein Aufmerksamkeits-Ding von mir ist.
Ich wünsche mir, dass Leute mich wahrnehmen, lieb zu mir sind, bemerken, wenn es mir nicht gut geht.
Aber dafür abzunehmen, ist eigentlich quatsch. Und davon kann mich kein Therapeut überzeugen, das muss ich selbst tun. Und es geht mir generell besser, wenn ich halbwegs regelmäßig esse. Hatten wir schon.
Wenn ich denke, dieses Jahr hat sich nichts geändert, dann sehe ich das falsch.

Wenn ich in einer nagativ-Spirale bin, dann kann ich mitlerweile ergründen und benennen, WARUM.
Und ich weiß jetzt , wo die auslöser meiner Ess-Problematik liegen und dagegen ankämpfen.

Also. Fortschritte sind da.
Und ich weiß nicht, ob ich mir nicht viel mehr selbst helfen kann, wenn ich wirklich will.
Denn das ist es. Der WILLE. Der mir fehlt. Sonst könnte ich die Online-Beratung vielleicht besser nutzen. Wahrscheinlich hätte ein Therapeut gute Tipps für mich, die ich austesten könnte, aber der größte Schritt ist es eigentlich, zu wollen.

Und ich muss nicht so sein, wie die Gesellschaft mich gerne hätte. Nee.

3 Kommentare:

  1. Hey! :D Erstmal danke für deine ausführliche Bucheinschätzung bei mir. Klingt tatsächlich so, als müsste ich den Büchern mal einen Chance geben.

    Dein Harry-Potter-Generartion-Bild oben rechts ist ja genial :D Ich weiß nicht, was unsere Generation ohne Harry Potter wäre!

    Und ja: setz dich nicht unter Druck. ich hatte auch jahrelang Probleme mit dem Essen. Und erst als ich meinem Umfeld metaphorisch den Mittelfinger gezeigt habe, habe das Problem peu a peu in den Griff bekommen. Wünsch dir viel Erfolg!

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  2. Ich weiß, dass es immer leichter gesagt, als getan ist, aber hör auf, dich so unter Druck zu setzen! ♥ Das tut wirklich nicht gut und ich stimme J. voll und ganz zu. Trau dich einfach, mal zu sagen, was dich stört. Du kannst ja "klein anfangen" - mit Kleinigkeiten, die dich irgendwie merkwürdig fühlen lassen, anfangen, es laut auszusprechen. Ich hab das anfangs total lächerlich gefunden und gedacht, dass es sowieso nichts bringt... bzw. mir wird sowieso niemand zuhören, wenn ich sage, dass ich mit einigen Dingen nicht ganz klarkomme. Und nachdem ich alle Gedanken mühsam ordnen konnte (das dauerte mehrere Monate) habe ich mich dann endlich getraut! Auch danach kam ein langanhaltendes Gedankenchaos über mich... doch am ende hat es sich gelohnt und ich war irgendwie selbstbewusster. Setzte dich für dich selbst ein und habe keine Angst, dass du dann weniger in der Gesellschaft integriert wärst. Dieses Denken wirft dich nur zurück, denn in Wirklichkeit machst du dich nur groß - in einer Gesellschaft, die sowieso nur in deinem Kopf existiert.

    Ich wünsche dir alles, alles Liebe, Neva.
    Emma ♥

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  3. Liebe Neva,
    die etwas spätere Antwort war gar kein Problem. Auch da gilt wohl, sich nicht unter Druck zu setzen :)
    Wie geht es dir seit deinen letzten Posts?

    Liebe Grüße,
    Elena

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