31. Dezember 2019

Zum Jahreswechsel

Und so begehen wir schon das vierte Silvester, an dem ich das Jahr beende und nicht plane "entweder gesund zu werden oder total abzustürzen". 
Es war nie ein Planen. 
Eher eine Angst.
Oder ein Ausweg.
Ein Ausweg aus einem Leben, dass nicht mehr so weitergehen konnte bzw. sollte.

Ich bin sogar dankbar für die vielen Erfahrungen dieses Jahr, auch wenn so viele Schwierige dabei waren. Ich habe noch einmal eine Ehrenrunde gedreht, drehe sie noch immer. 
Aber diesmal weiß ich (zumindest an den meisten Tagen) dass ich das schaffe(n) kann.

Dass auch im nächsten Jahr schöne Dinge passieren werden.
Und ich weiß, dass ich das Potenzial  habe, mir selber zu helfen.
Und dass ich das nicht alleine schaffen muss.
Das ich Hilfe haben kann, wenn ich nur darum bitte.

Meine Therapeutin hat ein passendes Bild gefunden dafür:

"Man kann ein Klavier oder einen Flügel auch allein bewegen, aber ob das notwendig ist, ist eine ganz andere Frage."

Ich gehe in ein neues Jahr, und weiß, es gibt einen Lösungsansatz für die 2 Jahre "Therapiesperre" die bald auf mich zukommen. Und ich weiß, ich werde nicht allein enden in diesen 2 Jahren. Damit ist eine große Last von meinen Schultern genommen worden.


Gerade habe ich wieder ein bisschen in meinen alten Texten hier gelesen.
Ich mag meine Worte. Die Melodie, die ab und an einfach einfließt.
Überhaupt, dass ich beim Schreiben Worte finden kann, für Dinge, für die oft Worte fehlen.
Ich möchte Schreiben.

Ich habe mal wieder viele Ziele für 2020  (ganze 18 Stück)- aber diesmal gibt es drei zentrale Themen, oder auch drei zentrale Ziele, aus denen sich alle Anderen ergeben: 

1. Nur noch 30h in der Woche arbeiten.

2. Einen VHS-Kurs zum Thema Theatertherapie besuchen

3. Mich um meine Gesundheit kümmern. 


Ich bin unsicher. Ganz ehrlich. Gab es in 2019 auch schöne Dinge (besonders der Tag in Meersburg, meine Auszeit in Freiburg und der Staffellauf im August fallen mir da ein), so war das Jahr doch von Problemen, Löchern und Aussetzern geprägt. Aber Hoffnung. Die habe ich. 
Es wird ein ganz schöner Kraftakt, da dran zu bleiben. Die Kraft und Energie aufzubringen, weiterzumachen. Nicht nur weiterzumachen, sondern auch weiterzukommen. 

Aber versuchen werde ich es!

Also kommt bitte alle im neuen Jahr an. Versuchen können wir alle ALLES.
Denn wir sind es alle wert. 




Eure Neva :)

20. November 2019

Life- Update (November 2019)

Hallo ihr Lieben,

ich denke, ich mache mal ein kleines Life-Update, nach dem ich so lange nur so halb aktiv war, auf dieser Seite.

Wohnen:

Ich wohne immer noch in Hamburg.
Leider musste ich im September aus meiner alten WG ausziehen und mich in den Hamburger Wohnungsmarkt stürzen, was zugegebenermaßen wahnsinnig (über-)fordernd war. Zum Glück hatte ich ein paar Wochen zuvor meine jetzige Mitbewohnerin kennengelernt, und so konnten wir Verantwortung, Aufgaben und mögliche Überforderungsgefühle mit einander teilen.
Jetzt wohne ich zusammen mit ihr, ihrem Hund und einem jungen Musiktherapeuten zusammen, und bisher fühlt sich das ganz gut an. :) Ich habe es zwar noch nicht geschafft, alle meine Sachen hierher zu holen, aber auch so fühle ich mich wohl.
Hamburg als Stadt ist irgendwie für mich noch nicht so mein Zuhause. Ich vermisse Münster und meine Freunde dort schon sehr (es fällt mir sehr schwer, Kontakte aufrecht zu erhalten), aber ich muss auch beachten, dass ich erst seit ca 14 Monaten in Hamburg bin und es in Münster auch sehr lange gedauert hat, bis ich mich dort durch und durch wohlfühlte- wenn ich das jemals getan habe.
Andererseits bietet mir die Stadt eben Möglichkeiten, die ich in Münster so nicht gehabt hätte, gerade was die Theaterszene angeht. Viele Möglichkeiten, auch das ein oder andere selbstständige Projekt zu machen oder herauszufinden, wo es schon Projekte gibt, die in die Richtung gehen, die mir selbst vorschwebt.

Mein Zimmer bisher :)


Arbeit:

Im Moment arbeite ich noch in der kleinen Oper, bei der ich von Anfang an als Veranstaltungstechnikerin angestellt war. Ich möchte dort auch weiterhin arbeiten, allerdings weniger. Ich habe einen Antrag gestellt, auf 30 Wochenstunden zu kürzen- meiner Gesundheit zuliebe. Grade für meinen Kopf und meine Stimmung könnte das das Richtige sein.
Außerdem gäbe mir das die Chance, mich in Hamburg umzusehen, mit Menschen zu reden, die machen, was ich machen will, Projekte zu finden, für die es sich vielleicht lohnt, selbstständig mitzuarbeiten und zu überlegen, ob ich das will und wann ich das will.
Wenn das Geld knapp werden sollte, habe ich immer noch Plan B, nebenbei Hundesitter zu werden :)


Gesundheit:

Das Thema ist etwas schwierig.
Ich weiß, dass es mir im Vergleich zu vor 5 Jahren wesentlich besser geht, und ich weiß, dass die Möglichkeit, sich selbst zu verletzen (auf viele erdenkliche Weisen) weiter in den Hintergrund verschwindet.
Irgendwann dieses Jahr hat sich ein einigermaßen regelmäßiges Essverhalten eingeschlichen, und das hat mich wahnsinnig gefreut aber auch verwirrt. Da kämpft man jahrelang für etwas, und dann passiert es einfach...wahrscheinlich aber auch genau deshalb. :)
Vielleicht bekomme ich doch langsam ein Gefühl für meine Bedürfnisse und Gefühle, auch wenn es nur so etwas primitives wie "Hunger", "Durst" oder "müde" ist.

Und doch, habe ich so oft zu kämpfen. Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Ängste, depressive Phasen, die immer länger und häufiger zu werden scheinen, Wutanfälle, und dann dieser Daueralarm im Kopf. Diese Anspannung (das Chimi) und das "nicht- mehr- runterkommen".

Zum einen ist das definitiv der Arbeit geschuldet. Ist sie zwar eine Art "Skill" für mich, weil sie mich ablenkt, so kann sie aber auch wahnsinnig gefährlich sein.

Grade ist eine stressige Phase- ich habe jetzt 13 Tage in Folge gearbeitet, und es kommen noch 3, bis zum (hoffentlich) rettenden Wochenende.
Da merkt man, dass man gestresst ist, die Anspannung groß, du kommst nach Hause, isst was, gehst schlafen, wachst auf, und wenn die Depression nicht da ist, - dann die Anspannung. Häufig hast du dann nur gar keine Zeit mehr, dich mit ihr auseinanderzusetzen und sie runterzuregulieren. - Und dann musst du schon wieder auf die Arbeit.
Und die Arbeit ist eine Art Blackbox- du weißt nie so genau, was sie dir bringt. Gute Laune oder noch mehr Stress.

Durch die viele Arbeit schaffe ich es nicht, zu meiner Therapeutin zu fahren, und so haben wir uns seit mittlerweile 3,5 Monaten nicht gesehen und gesprochen. (und hey, ich lebe noch, und vieles klappt auch erstaunlich gut). Aber anstrengend ist das alles doch.

Aber da Therapie ja auch zwischen den Sitzungen stattfindet- übe ich selbstständig. Ich übe, mir etwas Gutes zu tun, wenn sich die Depression anschleicht (oder besser, es vorher zu bemerken, wenn sie schon da ist, bin ich quasi Handlungsunfähig),

 ich übe, meine Anspannung (das Chimi, wie meine Freundin und ich es nennen) einzuschätzen, auf einer Skala von 0- 100%, wie ich es in meiner ersten Therapie gelernt habe. Wenn ich nämlich so bei 60 % bin, weiß ich: "Achtung, wenn es jetzt noch ein bisschen doller wird, dann geht´s los, dann verliere ich die Kontrolle und will einfach nur noch schreien, sterben, toben, mich oder die wand schlagen, oder ein Handy durch die Gegend werfen. Irgendwo im 70% Bereich gibt es nämlich diese Linie. Wenn man die überschreitet, dann gehts von 0 auf 100, von okay zu völlig nicht-okay. Manchmal kann ich mich gar nicht mehr erinnern, was ich gesagt oder getan hab ich dieser Zeit. Da hilft nicht so viel, da hilft wohl nur, zu versuchen, es nicht so weit kommen zu lassen. Und wenn es doch passiert, müsste man wohl versuchen, den Schaden einzugrenzen...

 Ich übe, mir zu merken, was mir gut tut, und was mich entspannt.

Ich übe, auszudrücken, was ich brauche, und um Hilfe zu bitten, wenn ich etwas alleine nicht schaffen kann.
 Und ich übe, Hilfe ohne schlechtes Gewissen annehmen zu können.

Ich übe, Beziehungen logisch zu hinterfragen, bzw. das Gefühl, dass mich eine Person jetzt hasst und eh verlassen wird. Das ist häufig nämlich totaler Quatsch. Manchmal kann man die betreffende Person einfach fragen (wenn man ihr grundsätzlich vertrauen würde), manchmal kann man auch einer 3. Person die Situation erklären und fragen, ob sie glaubt, dass der andere einen hassen könnte.




Beziehung:

Ja, ich bin immer noch mit meiner Liebsten zusammen, schon etwas über 2 Jahre, was sagt man dazu?
Wir sind zwar beide manchmal kompliziert, aber im Grunde ist es das Wert.
Wer es nicht weiß- wir haben uns über Blogger kennengelernt, und das macht schon das Eine möglich: Wir können versuchen, über Alles zu reden.
Und das ist im Grunde unsere Basis- eine tolle Basis. Und ja, wenn wir uns streiten, dann streiten wir uns so richtig, jede von uns fährt dann ihren eigenen Film, wir steigern uns immer rein und am Ende sind wir am Ende- aber noch zusammen.
Das ist wahnsinnig schwierig- aber ich finde es auch stark von uns- dass keine von uns WIRKLICH in Erwägung zieht, die Beziehung zu beenden, weil sie stellenweise so kompliziert sein kann.

Wir führen eine Fernbeziehung. Berlin- Hamburg. Allerdings ist man mit dem Zug in 2 Stunden von A nach B gefahren und das macht Vieles möglich.
Wir haben uns auch schon einmal einen einzigen Tag auf der Mitte getroffen. Damals wars ein schwieriger Tag, aber aus heutiger Sicht denke ich, dass das eigentlich auch eine gute Möglichkeit war. :D

Was ich an der Fernbeziehung übrigens schätze, alle paar Wochen komme ich komplett raus aus meinem Alltag und bin ein paar Tage in Berlin, da kann ich ein bisschen Entfernung von meinen Gedanken schaffen und alles ein bisschen logischer betrachten.



Schreiben:

Das Thema "Schreiben" unterteilt sich bei mir in mehrere Punkte. Es ist eine Art Hobby, eine Art, sich auszudrücken und den Kopf dazu zu überreden, einen Gang runter zu schalten- ähnlich wie beim Sport machen.
Zum einen schreibe ich Tagebuch- und zwar tatsächlich fast täglich. Manchmal wird mir dabei bewusst, wie viel Zeug grad in meinem Kopf ist und was ich davon - für den Moment - tatsächlich nicht brauche.

Ich möchte irgendwann ein Buch schreiben, - dazu gibt es ein Notizbuch, in dem alle Ideen aufgeschrieben werden, ich hab schon ein theoretisches Skript fertig- bin nur noch nicht sicher, wer ein solches Buch lesen würde. :D

Und der Blog. - Ja. Er landet jedes Jahr wieder auf meiner Wunschliste- oder eher Ziele-Liste.
Er ist nach all den Jahren noch immer wichtig für mich.
Ich hab viele Ideen, aber noch nicht den Rahmen gefunden, der für mich passt. Ich weiß nicht einmal, ob ich genau diesen Blog behalten soll oder lieber einen zweiten nebenbei machen sollte.
Mal schauen.



Andere Ziele:

Und da ich eine Ziele- Liebhaberin bin, hier meine aktuellen Ziele:

- 30h Stelle anfangen (Antrag ist gestellt, bei der Umsetzung hapert es)

- Achtsamkeit lernen ( Hab eine App installiert, die ich momentan noch jeden Tag benutze und möchte das Projekt "Document your life" anfangen, nur vergesse ich ständig, eine Kamera dabei zu haben bzw das Handy einfach zu benutzen :D)

- nächstes Jahr im Frühjahr (Ende März, vielleicht 4-5 Tage) noch einmal nach Freiburg fahren, gern auch allein.

- nächstes Jahr im Sommer mit der Liebsten wegfahren- vielleicht in die Toskana? Vielleicht kann man da auch gut wandern gehen :D Diesmal wollen wir vielleicht 10 Tage weg, wenn sich das gut mit dem drum herum vereinbaren lässt.

- nächstes Jahr im Mai beim Wingsforlife- Lauf mitmachen und 10 km schaffen.( Voranmeldung hab ich schon gemacht)

- insgesamt mehr tun, was ich wirklich mag und weniger ja zu Dingen sagen, weil ich denke, dass ich muss. Vielleicht stimmt das ja gar nicht.

- mir in Hamburg ein Netzwerk aufbauen, dass mich unterstützt, wenn es mir schlecht geht. (Da war ich schon bei einer Beratungsstelle, einer Therapeutin und ehrlich gesagt steht noch ein Trialog auf der Liste der auszuprobierenden Dinge, aber dazu hab ich irgendwie nie Zeit, wenn der einmal im Monat stattfindet)






Soo... das war jetzt ein ewig langer Post, aber ich schätze, das musste einfach irgendwie mal raus.
Der November ist bisher nur so vorbei geflogen, aber ich schätze das ist okay.

Ich freue mich jetzt auf die kitschige und die nicht so kitschige Weihnachtsmusik, habe mir vorgenommen, einen Weihnachtsmarkt in Berlin (Green Market) und einen in Hamburg zu besuchen (und zwar NICHT am Wochenende, damit die Menschenmassen vielleicht in Grenzen bleiben ) und freue mich auf den Shaun das Schaf- Film, den ich mit Lucia im Kino anschauen möchte. Ich freue mich auf den Lauf im Mai und das hoffentlich endlich, endlich zur Ruhe kommen im Dezember. 
Weil Vorfreude wichtig ist, um das ein oder andere Loch zu überstehen.

Es bleibt spannend, eure

 Neva.

14. Oktober 2019

Und immer wieder der Herbst.

Es ist Mitte Oktober, der Herbst hat mit einem großen Knall eingesetzt. Zwei Wochen lang konnte man das Wetter nur mit einem Wort beschreiben: Ekelig.
Mit ein bisschen Glück sitze ich in 2 Wochen schon in meiner neuen Wohnung.
In drei Wochen garantiert. Heute habe ich die Kaution geregelt und ich kann es kaum erwarten, mein eigenes Reich zu haben.
Hier in der Zwischenmiete ist mein Bett mein Rückzugsort. Ist das doch größtenteils wie immer, bunt, mit Plüsch-Schafen und ganz vielen Kuschelmöglichkeiten.

Nur verbringe ich außerhalb der Arbeit fast meine gesamte Zeit dort. Ist aber unpraktisch, wohnt die Depression doch direkt daneben.
Ich habe Angst vor der dunklen Hälfte des Jahres.

Und ich vermisse das Leben, das ich in Münster führte. (So jetzt ist es raus, aber ich weiß auch, dass ich da so einiges glorifiziere.)

So. Was kann ich tun, auspobieren, um durch die dunklen Monate zu kommen?
Zuerst einmal... diese Leute, die in Münster, meine.. Freunde... die sind ja nicht tot. Ich kann ein Telefon nehmen und sie anrufen.
Ich hab da irgendwie... einen Cut gesetzt. Glaub ich. Wenn auch unterbewusst.
Das macht den Schmerz wahrscheinlich nur größer. Und die Schwere des Lebens größer.

Und ich muss aus diesem Bett raus. Raus ins Leben. Nu bin ich ständig müde. und dann denk ich immer: Ich muss jetzt sofort schlafen.
Und dann geh ich ins Bett. Mitten am Tag. Oder so.
Nur ist die Müdigkeit glaube ich viel mehr eine Überforderung, mit mir durchgehend... naja. zusammen zu sein. Ich zu sein. Mit meinem hyperaktiven Kopf zu leben. Und dann bricht wahrscheinlich wieder alles ein.
Und ich lache nicht.
Fast gar nicht mehr.
Traurig ist das, bin ich doch eigentlich ein alberner Mensch.

Jedes Jahr, wenn der Herbst kommt, denke ich, jetzt schreibst du wieder mehr auf dem Blog.
Liest wieder mehr. Gehst mehr den Hobbys nach, die nicht draußen stattfinden. Gehe in die Schwimmhalle oder in die Kletterhalle. Spiele Gitarre.
Ein Versuch ist es auch dieses Jahr wieder wert.

Außerdem habe ich dieses Jahr das Joggen wieder für mich entdeckt. Diesmal sogar längerfristiger.
Im April hab ich angefangen. Bis Anfang August bin ich mehrmals in der Woche gelaufen, meist alleine, manchmal mit anderen zusammen. Dann habe ich bei einem Staffellauf teilgenommen, ein wirklich grandioses Gefühl. :)
Jetzt, vor ein paar Tagen war ich das erste Mal im Regen joggen.
Das war... schön.
Komisch, hätte ich nicht gedacht, aber vielleicht versuch ich, so lange wie es geht, an dieser Tätigkeit dran zu bleiben, entspannt es mich doch irgendwie.
Es ist wie ein ... innehalten. Kurz aus dem Chaos, dem Gedanken-Wirbel auszusteigen. Auch wenn es nicht wirklich entspannt, so ist es doch wie eine Pause, als würde ich einen Gang runter schalten.

Ich weiß nicht. Momentan ist alles wie eine Achterbahn im dunkeln. Alles zwischen "wird schon" und "Ich will nicht mehr". Und nie weiß man, was als nächstes kommt. bzw. wann es kommt.
Das ist anstrengend. Und Anstrengung macht müde.
Und Müdigkeit macht... ach was.

Ich weiß nicht, wie ich da weitermachen soll. aber durchhalten muss ich sowieso.
Und irgendwann, wird es auch wieder einfacher.

Liebe Grüße,
Neva

3. Oktober 2019

Wer ich sein wollte...

Ich wollte immer die Starke sein.
Schon als Kind. 
Wollte die Familie zusammenhalten.
Kontrollieren, worauf ich keinen Einfluss hatte.
Suchte mir Vorbilder,
Menschen, die es nicht gibt. 

Charaktere aus Büchern, Filmen, Serien. 
Oder eben reale Menschen, die ich eben so einschätzte, stark, unabhängig, kraftvoll.
Dabei machte ich mich immer abhängiger.
Abhängig von Bildern, Vorstellungen, unerfüllbaren Ansprüchen.

Ansprüchen, die ich zu meinen Erwartungen machte.
Erwartungen, die keiner an mich hatte.
Nun weiß ich das. 
Vielleicht.
Manchmal. 

Ich bin nicht die, die ich sein wollte.
War es nie. 
Ich bin zerbrochen. Kaputt gegangen an einer Realität, 
die ich immer "falsch" eingeschätzt habe.

Heute war ich draußen, nach Wochen, die stressiger nicht sein konnten, habe ich am Auszugs-Wochenende gemerkt, wie "schwach" ich doch bin. Wie sehr ich von dem Bild entfernt bin, das ich erreichen wollte.
Die Krankheit wütete in meinem Kopf. Ich war machtlos.
Und habe zeitweise aufgegeben. War nicht stark. Habe nichts kontrolliert.
Mein Kopf hatte den Ausschalter betätigt.
Und meine Mitmenschen mussten es "ausbaden".

Nun stehe ich da. Mit diesen Erfahrungen und stehe da. 
Bin da. 
Ich. 
Wie ich bin. 

Ich wollte nie das schwache Glied sein.
Dieses Wochenende habe ich mich so gefühlt.
Alle haben gewerkelt, haben sich angestrengt, waren aktiv.
Und ich.
Bin einfach ausgefallen. Irgendwie. Rein Thematisch.
Doch wäre es nicht stark, sich jetzt endlich endlich allem wirklich und ehrlich zu stellen?
Aktiv loszulegen, zu erforschen, wie was zu was führt, wie ich weitermachen kann?

Ich glaube, ich rede mir ein, dass alles gut ist. Immer dann, wenn es gerade "rund läuft".
Wenn es aber eher eckig läuft, was dann?
Früher lief es fast jeden Tag eckig, da bin ich weg. Dafür bin ich dankbar und ich weiß, dass das ein Fortschritt ist.
Aber wenn der Stress zu groß ist...
Fühle ich mich schwach.
Hilflos.

Wäre es nicht auch stark, daran zu arbeiten. An und gerade IN den stressigen Phasen?
Wäre es nicht auch stark, meine gefühlte "Schwäche" zu benutzen, und daraus etwas zu machen?
Wäre es nicht auch stark, meine eigenen Dämonen kontrollieren zu können und ...

ja, und dann?
Geschichten zu erzählen. 
Theater zu machen.
Anderen Dämonen entgegenzutreten und zu schreien: "Stop, so geht es nicht!"
Dämonen entgegenzutreten und die Kraft aufzubringen, Stop zu sagen. 
Kraft zu sammeln.
Und. 
Zu sein. 
Die ich bin. 
Nicht die, die ich immer sein wollte. 
Denn so einen Übermenschen gibt es nicht. 


Danke.

Und nein. Ich bin mir nicht sicher. Dass das der Weg ist. Aber eine Möglichkeit. Ich bin nicht sicher, aber irgendwie ist es mein Wunsch. Wenn ich nicht schon dieser Übermensch sein kann, dann doch wenigstens einer, der gemeinsam mit seinen Dämonen etwas auf die Beine stellt... und nicht kapituliert. Die Frage ist nur. Wie.
Aber das klärt sich sicher noch :D

7. September 2019

Zeit.

Hallo ihr Lieben,

in meinem Kopf stapeln sich Ideen, Entwürfe über Entwürfe werden gemacht, doch schreibe ich wieder nicht.
Diesmal liegt es einfach an der Zeit- denk ich.
In 3 Wochen muss ich aus meiner jetzigen WG ausziehen. Und bisher habe ich noch nichts Neues gefunden. Ist einfach nicht so einfach, schätz ich.
Es gibt einen Plan Z. Es gibt Menschen, bei denen ich übergangsweise wohnen könnte.

Heute morgen habe ich gedacht, was bringt es dir, jetzt jeden Tag 3- 5 Stunden mit der Wohnungssuche zu verbringen, 8h zu arbeiten und am Ende wieder in einem Überforderungsloch zu sitzen, weil ich nicht genug auf meine Grundbedürfnisse achte?

Ich will versuchen, mir klar zu machen, dass schon alles okay wird, dass die Situation nicht so schlimm ist, wie sie in meinem Kopf manchmal erscheint.
Ich will versuchen, trotz allem die schönen Kleinigkeiten zu bemerken, die jeden Tag um einen herum oder im eigenen Leben passieren.
Ich will in mich reinhören und herausfinden, wie ich am besten mit der Situation umgehen will, wann ich eine Pause brauche und wann ich andere Leute um Hilfe bitten möchte/muss.
Ich möchte mir beweisen, dass ich auch das schaffen kann.


Liebe Grüße,
eure Neva ♥

20. Juli 2019

Neue, erste Worte.

Nach mitlerweile monatelanger Abwesenheit steigt nun wieder das Bedürfnis, diesen Blog mit Worten zu füllen. Ich sitze vor meinem Frühstück und denke darüber nach, wie viel sich doch in den letzten Jahren geändert hat. Wie sich immer noch alles ändert.
Und wie sich auch wohl immer etwas ändern wird.
Und dass das wahrscheinlich auch zum Leben dazugehört.

Das macht Angst, ja.
Aber erschafft auch Spannung.
Ermöglicht Schritte in Richtung meiner Träume.

Die letzten Monate waren keine leichte Zeit. Eher schwer. Von einer starken depressiven Stimmung geprägt.
Kaum ein Tag, an dem der alte Begleiter nicht schon morgens unter meinem Bett lauerte.

Ich vermute, dass ich einfach nicht fühlen wollte. Dass all das, was in meinem Kopf lauerte und noch lauert, zu schwierig erscheint, um mich dem zu stellen.

Inzwischen wohne ich seit beinahe einem Jahr in Hamburg. Eine Entscheidung, die ich trotz aller Rück- und Fortschritte nicht bereue. Zumindest meistens. An den guten Tagen bin ich stolz, einen meiner großen Träume in die Tat umgesetzt zu haben.

Dann gehe ich meistens ein Stück des Arbeitsweges. An der Alster entlang, genieße die Innenstadt- Natur.

Irgendwann, Anfang des Jahres kamen Erinnerungen hoch, die ich lang, lang in die hinterste Ecke meines Kopfes verbannt hatte.
Erinnerungen, auf deren Basis sich vieles erklären lässt. Sich mir erklärt. Klüger bin ich auf jeden Fall geworden.

In vielerlei Hinsicht. Aber besonders in Anbetracht meiner psychischen Probleme. Weiß ich in vielen Situationen nicht, wie ich damit umgehen soll, weiß ich doch inzwischen fast immer WARUM mein Kopf grade abdreht. Das ist ein Fortschritt.

Jegliche schwierige Situation kann nun durch einen neuen Filter laufen. Durch den Filter alter Erinnerungen und alter Diagnosen, die ich durch ein bisschen Nachforschung mit 7 Jahren Verspätung erhalten habe.
Wieder eine Erleichterung.

Ich drehe mich nicht mehr ständig im Kreis, frage "Warum?".
Ich kann nun einschätzen, warum.
Und ich kann einschätzen, dass ohne eine gewisse Akzeptanz meinerseits sich nichts ändern wird.

Meine Probleme gehören zu mir, zu meiner Persönlichkeit. Sie sind nichts, was sich durch ein paar Gespräche oder eine lange Pause dauerhaft verabschieden würde. Sie sind das Ergebnis von realen und fehlinterpretierten Erfahrungen, die viel weiter zurückliegen als meine Jugend, in der die Krisen begannen.

Das alles weiß ich nun sicher. Und vielleicht musste ich das alles noch einmal in gewisser Weise durchmachen. Die Depression, den "Selbsthass", den Respektlosen Umgang mit mir.... um zu verstehen.
Verstehen, dass Akzeptanz wahrscheinlich der Schlüssel zur Besserung ist.
Und damit.
Kann ich arbeiten.
Vielleicht.

25. Februar 2019

Warum?

Leute hören mich das oft sagen- WARUM?!
Gerne- in allen möglichen und unmöglichen Situationen. Besonders, wenn etwas nicht klappt, oder sich so verhält, wie es das meiner Meinung nach tun sollte.

Aber wofür steht dieses Wort eigentlich? Auf wie vielen verschiedenen Ebenen ist es wichtig, kann mir helfen, kann UNS helfen, unseren, meinen eigenen Weg zu gehen?

Wie oft tut man etwas, und weiß am Ende gar nicht so genau, warum eigentlich?
Wie oft ist das Warum? eine Sache, die gar nicht aus eigenen Wünschen, sondern aus gesellschaftlichen Normen oder auch nur gesellschaftlichen "Zwängen" entsteht?
Und WARUM ist das so?

Und WARUM verdammt, besinnen wir uns nicht öfters auf unser eigenes Warum?


10. Februar 2019

Auf die alten Zeiten?

Was waren das für Zeiten?
Auf 80% der von mir gelesenen Blogs lief Casper (XOXO), man war zuhause, fand sich wieder in diesen depressiven Klängen.
Man suchte nach Unterstützung, Gleichgesinnten, nach anderen verlorenen Seelen. 
Man suchte nach einer Art, zu überleben. 
Und fand eigentlich nur die Dunkelheit. 

Nur halt.
Da gab es mehr.
Genau.
Uns. Euch.
Andere. 

Menschen.

Wo sind sie nur? Wo seid ihr nur?
Gibt es nichts mehr zu schreiben? Nichts mehr zu teilen?
Gibt es euch noch?
Ihr wart meine Familie, als meine eigene zu beschäftigt war, um mich zu sehen.
Ihr seid meine Familie, weil eine von euch meine Liebste ist.
Nur dass wir jetzt wo anders stehen.

Wir stehen dort, wo damals das Licht am Ende des Tunnels war.
Und schreiben beide sowohl über den Tunnel als auch über das Licht.
Ich will weiter teilen,
weiter schreiben,
weiter leben.

Aber ich vermisse euch. Euch und die Gemeinschaft.
Wie kann es sein, dass wir so arg zusammenhielten, in den dunkelsten Wochen, Monaten, Jahren, und jetzt nicht mehr teilen, wo wir sind?
Wir haben einmal dieses Gedicht geschrieben.
Bei Lucia Lilly auf dem Blog.
Einmal an Weihnachten.


Mein Lebensfeuerwerk


Der Schnee fällt weiß, die Zeit verrinnt,
Wenn drinnen warm der Ofen glimmt.
Jahr um Jahr geben wir uns Halt,
Denn ohne Liebe sind alle Farben kalt.

Auch wenn das Fest uns nicht allen das Liebste ist,
Halten wir zusammen, denn wie ihr wisst:
Weiter dreht sich die Erde immer,
Und am Ende jeder dunklen Nacht leuchtet ein Hoffnungsschimmer.

Wie im Morgentau die Knospe der Rose im Garten
Erwacht die Hoffnung neu an jedem Tag. 
Abends zünd' ich das Licht an, statt auf Erleuchtung zu warten,
Denn nur ich selbst bestimme, was ich tu, was ich mag. 

Überwältigend süß, die Tasse voll heißer Schokolade,
Ein Lächeln, ein Staunen, so bröckelt die Fassade.
Wir treffen uns im Spiegel und sagen: Hallo!
Lange nicht gesehen, wo warst Du nur, wo?

Mit mir selbst im zu Reinen sein,
Real zu erleben und nicht nur zum Schein,
Ist das größte Geschenk von mir an mich.
Denn am Ende zählt: Ich bin ich bin ich.

Die Funken tanzen, toben am Himmelszelt.
Nimm den Moment und schau Dich um in dieser bunten Welt!
Der Schnee umhüllt mich und die Freude bringt mein Herz zum Beben.
Ich blicke in die Dunkelheit und begreife: Ich liebe das Leben.



Ja, ich liebe das Leben. Auch wenn es oft genug nicht einfach ist. Ich versuche immer noch, euch teilhaben zu lassen, nur finde ich euch nicht wieder. 
Und ich würde mich so sehr freuen, zu lesen, dass ihr es auch tut. Und dass es euch auch eine Menge bedeutet hat, Teil von etwas Großem zu sein.
Denn zusammengehalten haben wir. Lange.
Zu lange, um jetzt den Kontakt zu verlieren. Oder verloren zu haben.

Danke <3

26. Januar 2019

Meine Ziele 2019

Prioritäten

- Selbstfürsorge steht ganz oben: Was möchte ICH?
- Mehr Energie haben
- Meinen Horizont erweitern in Richtung eines Jobs, 
der besser zu mir passt als eine 40-50 Stunden-Woche


alte Gewohnheiten ablegen

- versuchen, insgesamt ruhiger zu bleiben, gerade bei unvorhersehbaren Problemen
- gerade auch in stressigen Zeiten gut für mich sorgen


Neue Gewohnheiten schaffen

- Montags Zeit nehmen für Jobüberlegungen, Bewerbungen etc.
- Mittwochs tue ich etwas Gutes für mich ♥
- 1x /Woche "zum Sport gehen"


21. Januar 2019

Die letzte Woche

Hallo ihr Lieben,

in Bezug auf mein grünes Bändchen, oder auch in Bezug auf "so kann es nicht weitergehen", dachte ich, ich schreibe mal (wieder) einen Wochenrückblick.
Was tue ich so in der Woche, im normalen Alltag, um kleine Schritte in Richtung mehr Freiheit und Zufriedenheit zu gehen?

Die Woche war einerseits sehr schnell, aber jetzt im Rückblick fühlt sie sich an wie eine Ewigkeit.
Es war Endprobenwoche im Theater (die dritte Premiere die ich jetzt in der kleinen Oper mitmache), und doch habe ich versucht, mir Kleinigkeiten, Pausen für mich zu gönnen.

Wie schon im letzten Theater bin ich irgendwie im Schwerpunkt Ton gelandet. Warum das immer passiert, weiß ich nicht, ich glaube, Licht liegt mir eigentlich besser. (Aber vielleicht glaube ich das ja auch nur) ...
Aber gut. Dadurch lerne ich im Tonbereich stetig dazu, und da gehen die Entwicklungen glaube ich schneller als im Lichtbereich, daher ist das gar nicht so schlimm.

Ich habe also Montag bis Donnerstag damit verbracht, QLab zu lernen, eine Video- und Tonshow zu erstellen und so auf einander abzustimmen und zu mappen, dass alles nach Außen hin top aussieht. Die Proben waren immer Abends, so dass ich immer erst um 22 oder 23 Uhr zuhause war, aber das ist mir eh lieber.

Dafür habe ich dann die morgende für mich.
Ich habe Tagebuch geschrieben (das 6. in meinem Leben ist nun bald voll, irgendwann brauchen die ein eigenes Regal :D), gelesen, ein bisschen bei Navy CIS weiter geschaut und vor mich hingeträumt.
Vor mich hinträumen heißt derzeit darüber nachzudenken, ob ich im Sommer auf eine halbe Stelle runtergehe und nebenbei einen Aushilfsjob oder ein Kleingewerbe aufnehme.
Diese 40h-Job-Geschichte ist momentan einfach nicht mehr meins, und da tut es gut, mal den Horizont zu erweitern, darüber nachzudenken, dass man ja eigentlich auch noch ein Buch in seinem Leben schreiben, in einem Buchladen arbeiten oder ein Bühnenaufbau-Aushilfsjob haben wollte. Oder Kindern etwas vorlesen. Oder mit alten Leuten Beschäftigungen suchen, die Spaß machen.
Oder Theater als Werkzeug gegen Traurigkeit einsetzen.
Oder so.

Schafe- auch immer gut gegen Traurigkeit. Neva-geprüft.


Donnerstag Abend saß ich dann in der Bahn und war stolz auf mich.
Ich hatte an dem Tag zwei technische Probleme behoben, die mich vor 1 oder 2 Jahren schon überfordert hätten, bevor ich überhaupt irgendetwas ausprobiert hätte.
Geschweige denn eine Lösung gesucht.
Und diesmal habe ich Lösungen gesucht. Und gefunden.
Es gab kein: "F. wie geht das? Ich kann das nicht."
Nein, es gab ein: "Neva, ich liebe dich" (Natürlich nicht ganz ernst gemeint :D) von meiner Kollegin. (Oh ja, ich habe jetzt eine Kollegin :) eine riesen Entlastung)).

Nach der Premiere (bei der alles reibungslos gelaufen ist) habe ich dann noch mit den Sängern zusammengesessen, was selten genug passiert. Das fühlte sich gut an.
Im alten Theater war es viel einfacher, mit allen in Kontakt zu kommen. Danach war ich dann noch auf der Reeperbahn (mein Gott, wie nutzlos und langweilig) und war um 4 zuhause.

Samstags Nachtumbau und Sonntag früh in den Zug nach Münster steigen, Therapiestunde, Freunde treffen, Ratten kuscheln, Bierchen im Theater. Das Übliche.
Der Schlaf kam diese Woche etwas zu kurz, und auch morgen muss ich leider sehr früh arbeiten.
Aber Abends fahre ich dann nach Berlin zu meiner Liebsten.
In der Hoffnung, dort nicht einfach durchgehend zu schlafen, denn so unrealistisch ist das gar nicht :D (stell schon mal den Kaffee bereit)...

Mein Eve-Baby. ♥


Ich schreibe diesen Wochenrückblick eigentlich aus dem Grund heraus, mich zu motivieren, weiter an eine Zukunft zu denken, die besser zu mir passt als der jetzige Stand.
Daraus, mir kleine Pausen zu gönnen, in denen ich mir selbst etwas Gutes tue.
Mich selbst ein bisschen zu beobachten, dass ich nicht zu depressiv werde.
Und in jeder Woche etwas Schönes zu entdecken.

Ach ja, und dem Schreiben wieder mehr Raum zu geben.
Denn zum Bücherschreiben hapert es eindeutig an der Grammatik :D

Ich hoffe, ihr hattet einen guten Start in die neue Woche!
Eure Neva 

17. Januar 2019

Freiheit leben #1

Ich blicke auf das grüne Bändchen an meinem Handgelenk.
"So kann es nicht weitergehen".
Dafür steht es.
Ich denke an sie.
Wir lagen Arm in Arm, weinend, in meinem Bett, als sie das sagte.
Und sie hat Recht.
Ich darf nicht kaputt gehen.
Ich schaffe das.
Und immer, wenn es schwierig wird, 
schaue ich das Band an. 
Für sie. 
und für 
MICH.

6. Januar 2019

Auf ins 2019...

Hallo ihr Lieben,
eigentlich wollte ich einen Jahresrückblick schreiben. Es ist so viel passiert, das festhaltungswürdig wäre...Bisher möchte ich im neuen Jahr aber eher in die Zukunft blicken statt zurück.
Die erste Jahreshälfte war sehr schön, die zweite sehr schwer, gespickt mit einzelnen schönen Erlebnissen.
Ich vermisse heute wieder besonders viel(e).
Aber daran mag ich nicht denken.

Heute ist ein guter Tag.
Ich habe geschrieben. Erstmal nur über Bereiche meines Lebens. Dann darüber, wie sie dieses Jahr so liefen.
Ich schrieb über Gesundheit, Hobbys und über meine Arbeit. Ach ja.
Und über Selbstfürsorge.
Selbstfürsorge, Gesundheit und Hobbys bleiben zeitweise etwas auf der Strecke.
Oft auch wegen der Arbeit.
Was nicht gelöst wird, bleibt auch nach der Arbeitszeit im Kopf.
Und ich bin mir nicht sicher, ob mir die Arbeit an sich überhaupt Spaß macht.
Ob ich wirklich 30-50 Stunden der Woche DAMIT verbringen möchte.
Wie fühlt sich das an?

Unfrei.
Das auf jeden Fall.

Es fühlt sich gerade so gut an, am Laptop zu sitzen, eine Kerze anzuhaben, Chips zu essen und zu schreiben.
Das habe ich viel zu lange nicht gemacht.
Ich brauche diese Zeit, diese Stunden für mich.

Immer und immer schreibe ich das.
Ich WEIß es. Aber ich gönne sie mir viel zu selten.

Andere Hobbys, die zu kurz kommen: Gitarre üben, lesen, Sport machen (in welcher Form auch immer). Stattdessen gucke ich eine Serie, gucke Youtube-Videos (von denen ich abends nicht mehr weiß, was ich geguckt habe) oder verliere mich in negativem Gedankenkreisen.

Das ist Selbstfürsorge. Dafür zu sorgen, mich meinen WIRKLICHEN Hobbys widmen zu können. Dafür zu sorgen, dass ich leckeres Essen im Haus habe. Dafür zu sorgen, dass ich mich ins Bett lege wenn ich krank bin.
Zu schreiben, schreiben, schreiben.
Zu genießen, dass die Liebe zu meiner Freundin immer noch da ist, manchmal scheinbar größer als zuvor.

Ich bedaure, statt zu erinnern.
Davon hat nur niemand etwas.

"Du bist FREI"- steht auf einem kleinen, gelben Zettel, der an meinem Fenster hängt.
Und das bin ich.
Wenn es sich nicht so anfühlt, dann muss ich etwas verändern um es mir wieder klar zu machen.


Dieses Bild ist neulich um viertel vor 8 morgens entstanden.
Ja. Morgende können auch schön sein :D


Denn Frei sind wir vermutlich alle, auch wenn es manchmal überhaupt gar nicht so scheint.

So. Und jetzt schreibe ich das. Und ich schreibe das seit Jahren immer mal wieder. 
Also- los! Fang an, danach zu leben. 
Und ja. Das ist an mich selbst.
Danke.