28. April 2018

Hallo ihr Lieben :)

gerade habe ich endlich wieder einen freien Kopf. Die Kreativität kommt wieder, die Ideen auch.
In den letzten Wochen war ich eher in der panischen Ecke des Lebens zu finden- ich habe eine Bewerbung nach Hamburg geschickt ( zwar erst gestern, aber der Entstehungsprozess war schon zeitintensiv genug).
Oh. Mein. Gott!

Zwischen Angst, Sorge und noch mehr Angst war da noch etwas anderes: Aufregung. Die gute Form. Das Wissen, dass es vielleicht nicht ewig so weitergehen soll in meinem Leben. Ich bin sesshaft geworden. ZU SESSHAFT.
Wahrscheinlich hat jeder Mensch Angst vor Veränderungen. Und dann hat man eine Lebenssituation gefunden, in der man sich (halbwegs) wohlfühlt. Und dann sitzt man da. Mit seinem Leben.
Ist weder unzufrieden noch besonders zufrieden. Das kann ja eigentlich nicht alles sein, oder?

Jetzt, wo ich die Bewerbung losgeschickt habe und mich gestern nochmal rückversichert habe, dass meine Liebste mich in keinster Weise zu irgendetwas drängt, sondern einfach unterstützt, was ich selber entscheide.. fühlt sich das ganz okay an mit dieser Bewerbung.

Okay. Ich aktualisiere alle 30 Minuten meine E-Mails- und was soll ich sagen? Ich hoffe NICHT darauf, dass eine Absage kommt. So falsch kann das also alles gar nicht sein.
Hamburg klingt immer noch schön.
Und alles, was mich hält, sind meine Gefühle, die Angst machen.
Die Angst vor der Angst.
Die Angst vor der Vereinsamung. Oder vielleicht auch ganz einfach die Angst vor Veränderung.

Morgen fahre ich erstmal wieder in Richtung Berlin,
und ich hoffe, bald gibt es Neues von der Hamburg- Front.

Eventuell eine Rückmeldung oder ich finde noch weitere Stellen, die mich interessieren.
Bis bald dann erstmal!

Eure Neva

4. April 2018

Wie findet man etwas, das nie verloren war?

Hallo ihr Lieben :)
Da bin ich mal wieder. 

Eigentlich wäre schon wieder Zeit für einen Monatsrückblick- und es ist auch wirklich viel passiert, über das ich berichten könnte- aber erstmal nehme ich mir Zeit für etwas Anderes.
Was denkt ihr eigentlich über euer "wahres Selbst", über "das Leben, zu dem ihr (vielleicht) bestimmt seid?"
Vor einigen Wochen lag ich neben meiner Freundin im Bett und sagte: "Ich habe mich irgendwie selbst verloren in unserer Beziehung..."
Aber kann das so stimmen?
Ich denke viel darüber nach, wie man es schafft, "man selbst zu bleiben" in einer Beziehung.
Heute ist mir dann ein Gedanke gekommen, der auf diese ganzen Gedanken einen neues Licht wirft.
Entsteht denn nicht sowieso ein neues "Ich" wenn man plötzlich eine Beziehung führt?

Kann ich nicht jeden Tag, jede Woche, jedes Gespräch und jedes Treffen neu abwägen, wie viel ich von meinem alten Ich mitnehmen möchte und was zum "neuen Ich" wird?
Ist das vermeintliche Verlorengehen meines Ichs nicht viel mehr die Angst vor einem neuen Ich?

Jetzt gerade hatten wir ein wunderschönes Ostern. Gemeinsam, als Paar.
Über 8 Monate gehen wir jetzt gemeinsam durchs Leben. Wäre es da nicht traurig, wenn man sich da nicht auch ein bisschen verändert, neue (vielleicht gemeinsame) Ideen entwickelt, und sich in seinem Inneren mit anderen Themen auseinandersetzt?

Es gab da diese Situation, dieses Osterfeuer. Wir saßen nebeneinander, unter einer Kuscheldecke, schauten ins Feuer und hingen beide unseren Gedanken nach. Melancholisch (oder romantisch) wie ich nun mal bin, dachte ich: Es ist so schön, dass ich diesen Moment hier erleben darf. So gut, dass ich die Welt (und mich selbst) bis hierher überlebt habe. Und gut, dass der Mensch neben mir mich schon so gut kennt, dass ich mit ihr über all das reden kann.
Ich war voller Liebe. Voller Liebe für den Moment, und voller Liebe für SIE.

Vermutlich hat jeder Mensch ein Ich, dass verschiedene "Seiten" hat. Je nach Situation und Gesellschaft kehrt er verschiedene Seiten in den Vordergrund. Aber ein gesamtes Bild gibt es dennoch, was aber nicht heißt, dass sich das nicht auch verändern kann.
Ist die Idee, nach Hamburg zu ziehen vielleicht die Idee des Ichs, zu dem ich werde(n will)?
Und die Angst davor neu anzufangen eher die Sorge, den Teil des Ichs, der ich im Theater bin, zu verlieren? Das erste Ich, dass ich mochte, das ich nicht hasste? Ist es deswegen so schwer, es hinter mir zu lassen? Weil es der Anfang meiner "heilen Welt" war?


Aber gehört das nicht alles zu mir?
Und der Wunsch, etwas auszurichten in der Welt, Leuten zu helfen, egal ob ich meinem Umfeld oder später beruflich, ist das nicht die grobe Richtlinie, der mein Ich folgen will, egal wohin?
Glücklich sein? Frei sein?


Aber wie frei bin ich, wenn ich an einer Version meines Ichs festhalten will, die mich zwar zufriedenstellt, aber festhält?
Vielleicht ist meine Fernbeziehung ein Wink des Schicksals, dass ich weitersollte, vielleicht auch nur purer Zufall.
Aber um mein Ich.
Muss ich mir wirklich keine Sorgen machen.
Das bleibt mir wohl für immer.



Es gibt so viele Vielleichts.
So viele Zweifel.
Es kann schwer sein, sein "wahres Ich" zu sein, es kann aber auch schwer sein, es NICHT zu sein.

Vielleicht fragt ihr euch dann und wann nach euren Träumen.
Und dann, wenn ihr merkt, ihr lebt in die richtige Richtung, dann könnt ihr entspannen :)
Dann habt ihr euch nicht verloren.
Genau wie ich.

Eure Neva