21. März 2017

Gedankengewusel #2

Hallo ihr Lieben :)
einige von euch wissen wahrscheinlich, dass ich nun seit dreieinhalb Jahren in einem Theater arbeite.
Erst habe ich dort drei Jahre lang meine Ausbildung zur "Fachkraft für Veranstaltungstechnik" gemacht, und nun neigt sich meine erste Spielzeit als Fachkraft dem Ende zu... in wenigen Monaten ist Spielzeitpause, Sommerpause. 6 Wochen Freiheit :D
Mit dem Ende der Ausbildung hat sich eine Veränderung eingestellt, glaube ich. Ich beziehe mein erstes volles Gehalt, besitze so viel Geld wie noch nie in meinem Leben. Und Geld, auch wenn ich das nicht gerne zugebe, Geld bringt eine gewisse Sicherheit. Man hat plötzlich die "Fähigkeit" sich ein wenig auszuruhen. Denn das Geld kommt ja Ende jedes Monats sicher auf dein Konto. Klar, es gibt ein paar Dinge, die nicht sicher sind. Ob ich Mitte 2018 eine Vertragsverlängerung bekomme, und ob ich das überhaupt will.
Insgesamt ist alles etwas zur Ruhe gekommen. Ich habe gerade kein übergeordnetes Ziel mehr. Das erste Ziel, an das ich mich erinnern kann, war, einen guten Realschulabschluss zu machen. Insgesamt waren Abschlüsse immer große Ziele, ( Realschule, Abitur, Ausbildung)... Dann gab es diesen Wunsch, an das Theater zu gehen, und ja, es war genau das Theater, an dem ich jetzt arbeite.
Jetzt habe ich das geschafft, aber langsam macht es mich  nicht mehr so richtig glücklich. Aber es ist gerade einfach so bequem und einfach ^^

Kreativität, Kunst, Literatur, so etwas hat mich schon immer fasziniert. Man kann Menschen entführen, auf eine Reise mitnehmen und sie für einen Moment glücklich machen. Manchmal erlebe ich das im Theater, während einer Vorstellung. Oft aber auch in anderen Bereichen meines Lebens.
Zum Beispiel, wenn ich mit meiner Familie zusammen an einem Tisch sitze, Gitarre spiele und mit ihnen singe. Zum Beispiel, wenn ich einen guten Roman lese, und zum Beispiel wenn ich tiefgründige Gespräche führe und Menschen nach ihren Träumen frage.

Heute morgen habe ich zufällig auf Youtube eine Dokumentation über die Juilliard School in New York gesehen (also, noch nicht ganz, aber so eineinhalb Stunden lang).
Und dann wurde ich ein bisschen nachdenklich.
Ich habe über meine Träume nachgedacht, bzw. über meine Wünsche. Menschen glücklich machen, mich selbst auch. Und auch über meine Ziele für dieses Jahr.
Die Ziele für dieses Jahr kommen mir irgendwie fast "klein" vor. also es ist total schwer, die richtigen Worte für das Gefühl in mir drin zu finden.

Ich bin gerade nicht da, wo ich sein wollte. Ich fühle mich nicht erfüllt in dem was ich tue.
Aber wenn man erstmal sein erstes Geld verdient, dann ruht man sich viel zu sehr aus. Dann legt man die Träume vielleicht an die Seite und denkt so, ja. läuft doch.
Wisst ihr was ich meine?
Lasse ich meine Träume gerade eigentlich richtig zu?
Was ist wichtiger, Vernunft oder nach seinen Träumen zu streben und versuchen, ihnen irgendwie nahe zu kommen? Was ist es, was einen davon abhält?

Und nein, ich  möchte nicht plötzlich Tänzerin, Sängerin oder Schauspielerin werden, aber ich möchte mir bewusst werden, wie sehr Kunst mich immer beeindruckt hat und diese Leidenschaft wieder mehr in mein Leben lassen und meine Träume finden und sie mir erlauben.

Außerdem langweile ich mich grade eh ein kleines bisschen :D Außer der Arbeit gibt es Momentan gar nicht so viel in meinem Leben. Und die Entspannung beim rumhängen mit Freunden kommt eigentlich auch nur, wenn drum herum eben viel passiert... wisst ihr was ich meine?

Naja. Jetzt ist erstmal wieder das Gedankengewusel aus meinem Kopf... Ist es überhaupt "das Gedankengewusel"? Oder der?
Man weiß es nicht...

Soso. Ich wünsche euch eine schöne Woche :) Und wenn einer von euch Lust hat, mir von seinen Träumen zu erzählen, dann schreibt einfach. Oder sonst irgendwas.

Liebe Grüße,
Neva

10. März 2017

You´re not alone

Hallo meine Lieben. :)
ich glaube, ich muss mich mal wieder selbst motivieren...
momentan bin ich irgendwie verunsichert. Vor gar nicht langer Zeit habe ich mich von meinem Berater verabschiedet, dem vom der-weg-nach-vorne. Und letzte Woche habe ich mit meiner Therapeutin vereinbart, dass wir uns erst einmal nur noch alle 2 Wochen treffen. Es war sogar mein Vorschlag, weil es mir so gut geht, weil ich wirklich das Gefühl habe, dass meine Probleme mit dem Essen und sogar das SVV sich langsam immer weiter aus meinem Leben entfernen.
Ich weiß nicht, noch dazu kommt der Frühling langsam, und ich habe so viele Samen gesät, um mir selbst mit meinen Problemen helfen zu können. Einige Samen sind gewachsen, und den anderen muss ich eben auch ein bisschen Zeit geben, um wachsen zu können. Und oft merke ich, dass es mir besser geht als jemals zuvor in den letzten 8 Jahren.

Nur ist es ja auch so, dass die Probleme mit dem Essen und das SVV Ausdruck sind für etwas größeres, eine Verzweiflung, die zu schwierig ist, um mit ihr direkt umzugehen.
Und ja, die Erfahrung in meiner Pubertät, in der ich so ganz allein war, bzw. mich so ganz alleine fühlte, spielt eine immer noch viel  zu große Rolle in meinem Leben.

 In der Schule wurde ich geärgert, zuhause haben sich meine Eltern angeschrien, keiner hatte Zeit für meine Sorgen, meine Schwester war ausgezogen, und meiner damaligen besten Freundin war ich plötzlich zu uncool.

Ich weiß nicht, für einen jungen Menschen ist das einfach zu viel bzw. zu wenig. Zu wenig Aufmerksamkeit, Unterstützung und Hilfe.
Und die Angst, Allein gelassen zu werden, die ist noch immer da. Und ich muss mich ihr immer wieder stellen. Und jedesmal kann ich gewinnen, dass da ein Samen wächst. Aber da wird er wahrscheinlich sehr sehr langsam wachsen.

Und die Verabschiedung von meinem Berater und die weniger häufigen Treffen mit meiner Therapeutin stellen mich ja auch wieder vor diese Angst, nicht wahr?
Ansonsten ist mein Umfeld gerade relativ stabil, deswegen war ich einfach in den letzten Wochen kaum mit der Angst konfrontiert... vielleicht geht es mir deshalb auch "so gut".

Aber war dann die  Entscheidung, nur noch alle zwei Wochen zu meiner Therapeutin zu gehen vielleicht genau das Richtige?
Es ist so beängstigend, die Verantwortung für sich alleine zu haben. Andererseits bedeutet gerade das doch auch Freiheit, oder? Nur weil ich die VERANTWORTUNG für mich habe, heißt das ja nicht, dass ich ALLEINE sein muss. Bei diesem Thema weiß ich gerade nicht wirklich weiter, was ich überhaupt sagen möchte...
Aber irgendwie alle Dinge, die mir schwer vor kommen, die haben alle irgendwo mit der Angst zu tun, alleine zu sein....

Aber.
Leute.
Echt.

MAN IST NIEMALS ALLEIN. Man fühlt sich höchstens so. Und das ist das, was man durchbrechen muss. Ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass ich nicht alleine bin. Ich habe Freunde, ich habe Arbeitskollegen, ich habe Nachbarn, ich habe ganz viele Menschen um mich rum, die mir einen positiven Input geben können, und wenn es der Postbote ist, der einem zuwinkt :D

Jetzt muss ich das nur noch selbst begreifen ;)
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende !

LG, Neva 

1. März 2017

Zwei Steine

Hallo ihr Lieben,
ein Freund hat mir ein Buch ausgeliehen, "Die Kuh die weinte" von Ajahn Brahm.

Dieses Buch ist im Grunde eine Sammlung von kleinen Geschichten, die zum Denken anregen sollen.
Um eine dieser Geschichten soll es jetzt hier in diesem Post gehen.

Es ist tatsächlich die Allererste in dem Buch.

Im Grunde baut da einer eine Mauer, und am Ende bemerkt er, das zwei Steine schief sitzen. 
Ihm sind diese zwei Steine ein Dorn im Auge, er möchte die Mauer gerne abreißen und noch einmal von vorn beginnen. 
Dies wird ihm verboten, und die nächsten Monate und Jahre schämt er sich immer für diese zwei nicht perfekt sitzenden Steine.
Irgendwann sagt ein anderer Mann zu ihm: "Ja, klar, da sind zwei Steine nicht ganz gelungen, aber da sind auch 200 andere Steine, die wirklich gut gesetzt sind."
Und ab da fängt der Erste an, auch die schönen Steine zu sehen, nicht nur das Unperfekte.
Und Jahre später sieht er die beiden Steine nicht mal mehr, weil er nur noch das ganze sieht, eine stabile Mauer. 

So. Ja. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich der Geschichte hier gerecht werde mit dieser stümperhaften Zusammenfassung, aber das ist ja auch nicht so wichtig.

Wichtig ist mir die Aussage der Geschichte.

Wir richten unsere Aufmerksamkeit fast immer erstmal auf das Schlechte, das Unperfekte,
Und das, obwohl es doch so viel mehr in unserem Leben gibt, auch schöne Dinge.

Das lässt sich auf so vieles beziehen, wirklich!
Zum Beispiel auf meiner Arbeit, da gibt es Positives und Negatives, aber oft denke ich eben nur an das Negative, und das zieht mich runter.
Dass da aber auch jede Menge netter Menschen sind, die mich mögen, und unterstützen, das vergesse ich neben dem ganzen Stress viel zu oft!

Und auch in meiner Familie ist das so. Meine Familie ist nicht mehr so toll, seit meine Eltern sich haben Scheiden lassen, und es gibt viele Altlasten, und es wurden viele Fehler begangen, so auf zwischenmenschlicher Basis.
Aber an Weihnachten und im Sommer, da gibt es jeweils einen Tag, an dem wir zusammen sitzen und singen, Gitarre spielen und eine schöne Harmonie herrscht. Und ich habe meine Schwester, die ich sehr sehr gern mag und auf die ich mich immer verlassen kann.

Viel zu oft schauen wir nur auf die 2 schlechten Steine, egal, in welchem Bereich.
Auch bei uns.
Du bist schüchtern? Du hast viele Ängste? Ja, das ist schwierig, und vielleicht hast du auch eine Eigenschaft, die dich schwierig macht, (bei mir z.B. dass ich zickig werde manchmal oder dass ich Dinge gegen die Wand werfe oder sonsto wohin, wenn ich wütend bin)... aber deshalb ist man ja kein schlechterer Mensch als andere?

Es gibt auch viele schöne Dinge, die dich ausmachen, ganz bestimmt.
Du musst nur mal darüber nachdenken oder jemanden danach fragen?

Mir wird zum Beispiel oft gesagt, dass ich gut einen Draht zu anderen Menschen finde.
Dass ich mich von Kleinigkeiten begeistern lassen kann,
dass ich gut organisieren kann,
dass ich gut jemandem beibringen kann, ein Stück zu fahren,
dass ich empathisch bin,
Jah, gut.
Mehr fällt mir grad nicht ein, aber ich bin sicher, dass ich eben auch eine ganze Menge gutes in mir habe, und zwar auch schwieriges, aber das muss ja nicht im Vordergrund stehen!

Überlegt doch mal, wo euch eure zwei schiefen Steine begegnen und den Tag kaputt machen... Muss das wirklich sein? Gibt ja auch einfach so viele andere Kleinigkeiten, über die man sich freuen könnte.

Am besten guckt ihr euch nicht das Wetter an :D das ist mies momentan. Aber wird bestimmt bald besser. :)

Eure Neva :)