25. Juni 2018

Ich sitze vor meinem Laptop, habe blogger.com geöffnet, und schreibe gerade diese Zeilen.
Seit viereinhalb Jahren begleitet mich dieser Blog jetzt schon.
Seit jeher eher ein Tagebuch als etwas, mit dem andere Leute tatsächlich etwas anfangen können.

Und doch etwas, was mir so unglaublich viel gegeben hat, und noch gibt.
Deswegen sitze ich hier und tippe. Tippe Worte hinaus in die mitlerweile recht stille Welt der Blogger, die einfach nur ihr Leben teilen möchten, Probleme los und glücklicher zu werden.

Ich möchte das nicht aufgeben, diese Form der Kreativität und Kommunikation.
Unter anderem deshalb möchte ich euch bitten, euch damit zu beschäftigen, was am 04.07.18 im EU- Parlament besprochen wird.
Es geht u.a. auch um Änderungen im Urheberrecht, die auf lange Sicht die Freiheit im Internet einschränken könnten, oder auch den entspannten Umgang mit unseren Blogs und verlinkten Inhalten verhindern könnten.

Leider bin ich mehr als Laie auf dem Gebiet, möchte aber dennoch dazu beitragen, dass offener mit Themen, die alle angehen, umgegangen wird.
Gerade wir, als Nutzer, sollten erfahren, was mit unserem "freien Internet" und unseren Rechten geschieht. Sind die neuen Gesetze vielleicht ein Schritt in die Richtung, dass das Internet am Ende gar nicht mehr so frei ist, wie es sein sollte?

Schaut doch mal auf dieser Seite vorbei, die erklärt euch, worum es eigentlich geht und was ihr tun könnt, um ohne großen Aufwand dafür zu sorgen, dass der Vorschlag zu neuen Richtlinien noch einmal umformuliert oder überprüft wird.

https://savetheinternet.info/de_DE

Es wurde auch eine Petition auf change.org eingerichtet:

https://www.change.org/p/european-parliament-stop-the-censorship-machinery-save-the-internet?utm_source=share_petition&utm_medium=copylink&utm_campaign=share_petition


Vielen Dank :)


9. Juni 2018

Gedankengewusel

Es ist nicht so einfach dieser Tage.
Einiges, dass im Hintergrund lauert und ab und zu an die Oberfläche gelangt.
Ich arbeite viel, was gut ist, um Dinge zu verdrängen.
Aber tue ich das wirklich?
Es ist vollkommen normal, Angst zu haben. Angst davor, den Wohnort UND den Job zu wechseln.

Entschieden habe ich mich. Für mich wird es gerade keinen Weg zurück mehr geben, bis ich das nicht wenigstens ausprobiert habe.


Wer weiß, was kommt, wenn man etwas geliebtes loslässt?
Vielleicht wird das, was jetzt kommt, noch viel größer und besser?


Ich bin traurig, wenn ich merke, ich fahre die letzte Vorstellung im Saal, ich bin traurig, wenn ich "meine" Azubis angucke und mich bei dem Gedanken ertappe, dass das jetzt die letzten gemeinsamen Wochen sind. Und diese Dinge, die dürfen gerade noch keinen Raum haben. Ich kann ja nicht jeden Tag in Tränen ausbrechen.
Ich kenne Abschiede. Ich kenne schleichende, und ich kenne so... Cuts?  Mein Vater, der einfach abgehauen ist und danach nie mehr "mein Vater" war. Oder meine beste Freundin in der 5. Klasse. Ich war einfach nicht mehr cool genug und sie war dann plötzlich weg, hat mich geärgert und ausgegrenzt.
Das sind natürlich die Abschiede, die ich stärker in Erinnerung habe.

Wenn ich jetzt nach Hamburg gehe und mein sagen wir, soziales Umfeld zum größten Teil hier bleibt- dann bin ich selbst diejenige, die verlässt. Aber ich will es anders machen als meine schlechten Erfahrungen. Ich möchte Kontakt halten, offen mit meinem Umzug und meinen Sorgen umgehen.

Denn anders als damals- bin ich nicht alleine. M. wird bleiben. F. wird bleiben. Und bei den anderen wunderbaren Menschen, da wird man sehen, wie es sich entwickelt.
Meine Fernbeziehung wird vielleicht ein großes Stück einfacher, weil es eine direkte Verbindung nach Berlin gibt und man nicht mehr umsteigen muss :D
Ich kann entscheiden, ob ich Abschied nehmen möchte oder nicht.
Ich komme von Hamburg aus immer gut zurück.

Wie gesagt, es ist normal, diese Sorgen zu haben, normal, diese Ängste zu haben. Ich muss nur mit ihnen umgehen können. Und ja, vielleicht bin ich dann manchmal wichtiger als alles andere.
Vielleicht muss die Arbeit dann mal nicht auf Platz 1 der Prioritätenliste stehen, denn MIR geht es schlecht, wenn ich diese Sorgen zur Seite schiebe.
Oder meinem Telefon, dass gestern bei der Kollision mit dem Ofen seinen Telefontod fand.
Außerdem bin ich eh grad nicht die Ausgeburt an Selbstsicherheit auf der Arbeit, ob das jetzt eine Priorität ist oder nicht ...





Ich muss mir einfach erlauben, Zeit für mich einzuräumen, auch Zeit für Texte wie diesen hier.
(Ich hoffe, es kommen jetzt nicht 10 Texte dieser Art, bis die Umsiedelung losgeht, aber versprechen kann ich gar nichts :D)

Ja, es gibt auch schöne, motivierende Dinge im Bezug auf Hamburg. Zum Beispiel werde ich in einigen Monaten vielleicht schon ganz offiziell als Ausbilderin arbeiten. Auch wenn das eine große Unsicherheit auslöst, ist es doch genau das, was ich so lange schon tun möchte!
Und ich werde in Hamburg leben, was ich (genau genommen) schon möchte, seit ich das erste mal mit 6 oder 7 Jahren dort war.

Es gibt so viele gute Dinge. Es ist gut, sich auch darauf zu konzentrieren. Aber man muss auch den Zweifeln, Ängsten und Sorgen ihren Platz geben, sonst landen Telefone an Wänden oder schlimmeres.  Ich bin froh, dass es gestern mein Telefon war (auch wenn ich natürlich sauer bin weil es vor 1,5 Jahren mal sauteuer war). Aber immerhin weiß ich jetzt, dass es da etwas gibt in mir. Etwas, mit dem sich beschäftigt werden will. Und immerhin habe ich mich nicht selbst verletzt.

Es kommt weniger auf die Probleme und Ängste an sich an glaub ich, eher darauf, wie man damit umgeht. Vielleicht ist man nicht so stark wie andere. Aber vielleicht geht es denen auch nicht gut damit. Oder man selbst hat andere Dinge erlebt. Oder was weiß ich.
Auch und gerade in solchen Fragen ist man eben man selbst. Und sollte sich auch so behandeln.


versteck dich nicht- sei du selbst. Sei GUT zu dir selbst.
Nimm dein Kuscheltier und denk an alle tollen Menschen in deinem Leben...



So richtig öffnen konnte ich mich am Mittwoch bei der Therapie noch nicht, da war der wegschieb-Mechanismus aber auch unterbewusst voll im Gange. Da habe ich nur über die Arbeitszeiten und wenig Freizeit gemosert. Auch da frage ich mich, wie die anderen das machen.
Nur- ich bin nicht die anderen. 
Ich muss auf mich aufpassen. In jeder Hinsicht. Und ein bisschen muss ich auch aufpassen auf meine Liebsten. Damit wir uns Halt geben können, Freude, schöne Momente, Kraft...

♥ ♥ ♥

Dieser Post ist eher so ein Tagebucheintrag- nur, das alles mit der Hand zu schreiben, das hätte mich jetzt Stunden gekostet. Aber ich habe meine Gedanken einfach fließen lassen und drauf los getippt.
Ich hoffe, es ist nicht zu verwirrend oder so. Gedankengewusel eben.


Habt ein schönes Wochenende!

Eure Neva