Mit ein bisschen Glück sitze ich in 2 Wochen schon in meiner neuen Wohnung.
In drei Wochen garantiert. Heute habe ich die Kaution geregelt und ich kann es kaum erwarten, mein eigenes Reich zu haben.
Hier in der Zwischenmiete ist mein Bett mein Rückzugsort. Ist das doch größtenteils wie immer, bunt, mit Plüsch-Schafen und ganz vielen Kuschelmöglichkeiten.
Nur verbringe ich außerhalb der Arbeit fast meine gesamte Zeit dort. Ist aber unpraktisch, wohnt die Depression doch direkt daneben.
Ich habe Angst vor der dunklen Hälfte des Jahres.
Und ich vermisse das Leben, das ich in Münster führte. (So jetzt ist es raus, aber ich weiß auch, dass ich da so einiges glorifiziere.)
So. Was kann ich tun, auspobieren, um durch die dunklen Monate zu kommen?
Zuerst einmal... diese Leute, die in Münster, meine.. Freunde... die sind ja nicht tot. Ich kann ein Telefon nehmen und sie anrufen.
Ich hab da irgendwie... einen Cut gesetzt. Glaub ich. Wenn auch unterbewusst.
Das macht den Schmerz wahrscheinlich nur größer. Und die Schwere des Lebens größer.
Und ich muss aus diesem Bett raus. Raus ins Leben. Nu bin ich ständig müde. und dann denk ich immer: Ich muss jetzt sofort schlafen.
Und dann geh ich ins Bett. Mitten am Tag. Oder so.
Nur ist die Müdigkeit glaube ich viel mehr eine Überforderung, mit mir durchgehend... naja. zusammen zu sein. Ich zu sein. Mit meinem hyperaktiven Kopf zu leben. Und dann bricht wahrscheinlich wieder alles ein.
Und ich lache nicht.
Fast gar nicht mehr.
Traurig ist das, bin ich doch eigentlich ein alberner Mensch.
Jedes Jahr, wenn der Herbst kommt, denke ich, jetzt schreibst du wieder mehr auf dem Blog.
Liest wieder mehr. Gehst mehr den Hobbys nach, die nicht draußen stattfinden. Gehe in die Schwimmhalle oder in die Kletterhalle. Spiele Gitarre.
Ein Versuch ist es auch dieses Jahr wieder wert.
Außerdem habe ich dieses Jahr das Joggen wieder für mich entdeckt. Diesmal sogar längerfristiger.
Im April hab ich angefangen. Bis Anfang August bin ich mehrmals in der Woche gelaufen, meist alleine, manchmal mit anderen zusammen. Dann habe ich bei einem Staffellauf teilgenommen, ein wirklich grandioses Gefühl. :)
Jetzt, vor ein paar Tagen war ich das erste Mal im Regen joggen.
Das war... schön.
Komisch, hätte ich nicht gedacht, aber vielleicht versuch ich, so lange wie es geht, an dieser Tätigkeit dran zu bleiben, entspannt es mich doch irgendwie.
Es ist wie ein ... innehalten. Kurz aus dem Chaos, dem Gedanken-Wirbel auszusteigen. Auch wenn es nicht wirklich entspannt, so ist es doch wie eine Pause, als würde ich einen Gang runter schalten.
Ich weiß nicht. Momentan ist alles wie eine Achterbahn im dunkeln. Alles zwischen "wird schon" und "Ich will nicht mehr". Und nie weiß man, was als nächstes kommt. bzw. wann es kommt.
Das ist anstrengend. Und Anstrengung macht müde.
Und Müdigkeit macht... ach was.
Ich weiß nicht, wie ich da weitermachen soll. aber durchhalten muss ich sowieso.
Und irgendwann, wird es auch wieder einfacher.
Liebe Grüße,
Neva
Ich kann so sehr nachvollziehen was du schreibst. Mir geht es so, so ähnlich. Es ist ein so anstrengender Spagat zwischen Beruf und dem eigenen Sein, was selbst so viel Zeit in Anspruch nimmt.
AntwortenLöschenIch wünsche dir sehr, dass du einige der aufgezählten Dinge umsetzen kannst.
Einen Tipp noch: supplementiere jetzt in den dunklen Monaten unbedingt Vitamin D. Man glaubt kaum, wie wichtig das ist. Ich habe es mir letztens erst wieder gekauft.
<3
Ha, da schreibt Lau ri ganz richtig: Vitamin D ist wichtig zu dieser Jahreszeit! Ich nehm meins auch gleich mal wieder. Wenn ich das so lese und über mein eigenes Herbstproblem nachdenke, dann merke ich, es ist besser geworden. Besser als vor einer Woche und vor drei Wochen und... ich habe wieder ein paar Pläne und das tut gut. Vielleicht brauchst du das auch. Verabredungen, Verbindlichkeiten wie mit E. joggen, Schafkopf usw.? Heute Abend trinkst du mit deinen Leuten ein Bier, vielleicht ist das ja auch schön. Schade, dass die Arbeit dir so oft einen Strich durch solche Zustandsverbesserungsmöglichkeiten macht. Aber bald nicht mehr, bald muss sich etwas ändern und ich versuche fest daran zu glauben, dass es funktioniert und alle in deinem Sinne entscheiden. Und morgen bist du erstmal hier bei mir. <3 Da machen wir es uns auch schön. Und schwingen uns raus aus dem Bett. Aufs Sofa oder so. :D
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