5. August 2015

Gib nicht auf

Hallo meine Lieben,

in den letzten Tagen seit dem Rückfall ging es mir nicht so super. Einen Abend war ich verzweifelt genug, um meiner ehemaligen Therapeutin eine E-Mail zu schicken. Bisher gab es aber noch keine Antwort und ich bin da auch nicht sicher, ob die Mailadresse überhaupt noch richtig war.
An dem Tag hatte ich einen Gedanken, der nicht aus mir raus wollte. Ich kam einfach nicht runter und ständig spukte mir der Gedanke im Kopf, dass ich nichts könne, völlig wertlos sei und alle anderen besser. Und die Überforderung.
 Alles schien mir auf einmal viel zu kompliziert.
 Die Angst vor der Arbeit nächste Woche wuchs auf ein unerträgliches Maß und auch der Umgang mit anderen Menschen erschien mir unmöglich.

Aber irgendetwas hat sich verändert. Zumindest vorerst. Denn ich kann wieder unter Menschen gehen, Unterhaltungen führen und einigermaßen gut schlafen. Diese drei Tage totaler Unsicherheit. Sie hatten ein Ende.
Angefangen hat wohl alles damit, dass ich vom Joggen wiederkam und weil ich die Strecke nicht durchgelaufen bin, obwohl ich sie schon einmal geschafft hatte, fühlte ich mich wie ein Versager. Diese Wut auf mich wurde halt groß genug, bis ich mich dann verletzt habe. Und dieser "Versager"-Gedanke blieb. Ich kam halt darauf gar nicht mehr klar.

Aber irgendwie versuche ich mir jetzt immer etwas zu sagen, wenn ich ihn habe.
Wenn du etwas nicht geschafft hast, dann hast dus aber wenigstens versucht! (Das ist auch schon viel wert) Und wenn du es irgendwann schaffen willst, dann musst du einfach durchhalten, dranbleiben und üben. Meister fallen selten vom Himmel. Und woher willst du wissen, wie lange andere Brauchen, um zu lernen, 2 km durchzujoggen? Kann ich nicht umso stolzer auf mich sein, wenn ich es dann irgendwann schaffe? Muss ich mich nicht daran erinnern, dass das auch Tagesform-Abhängig ist? Manchmal kann man mehr, weil man mehr geschlafen hat, oder weniger, oder mehr gesundes gegessen hat, überhaupt mehr gegessen/getrunken hat? Aber man bezieht sich direkt auf seine vermeitlichen Schwächen.

Aber wenn man es dann immer weiter versucht, Biss zeigt, sich Durchhaltevermögen antrainiert, ist das dann nicht so viel mehr, als andere tun?
Genau so ist es beim lernen. Ich kann eben nicht 3 h am Tag lernen, anderen mag das gelingen, aber vielleicht fange ich mit kleineren Schritten an, und dann, ganz vielleicht in ein paar Monaten, dann kann ich auch mehr lernen? Kleinvieh macht auch Mist.!

Also, lasst euch nicht hängen, ihr seid etwas wert, und ihr könnt alles schaffen, nur braucht alles eben Zeit. Aber versucht es. Egal was. Ich versuche es auch. So zu denken. Mich weniger fertig zu machen.
Und heute gehe ich aus Trotz nochmal joggen
 :-D

letzte Tage am Kanal abends :-)



Und ach ja, die Buchrezensionen lassen noch immer auf sich warten. Ich glaube, ich schreibe vorerst nur die zu "Die Schatten von London" in den nächsten Tagen, und ab da sowieso nur noch Rezis zu Büchern, die ich auch wirklich empfehlen möchte. Denn ansonsten ist das eher so eine Last, immer alle zu schreiben, aber das erwartet ja auch eh keiner von mir.

LG, eure Neva

2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Neva,
    erstmal schön das es dir besser geht und du so motiviert bist.
    Ich verstehe das du Angst hast, wegen der Abreit und allem, aber ich bin sicher du schaffst das und bist stark ♥
    Als ich jünger war mochte ich Biss zum Morgengrauen auch gerne, allerdings haben mir die Filme die Bücher ziemlich kaputt gemacht.
    Hast du den schon Seelen gelesen? Die ersten 100 Seiten sind schlimm, aber dann wird es so schön ♥
    Ich werde soziale Arbeit studieren, im Oktober geht es los :)
    Alles liebe
    Angel
    http://justmylife133.blogspot.de

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  2. Liebe Neva,
    Ich kenne diesen Gedanken nur zu gut. Gerade gestern hat er mich wieder eingeholt. Da ist es gerade irgendwie gut zu lesen, dass ich nicht allein damit bin. Weil manchmal hat man einfach so irreale Gedanken, dass es unvorstellbar scheint, dass noch irgendwer auf der Welt so einen Mist denken kann :D
    Irgendwo habe ich gelesen, dass der Mensch zu 90 (oder so ähnlich) Prozent negative Gedanken hat und nur ganz wenige positive. Irgendwie schade, dass uns das Gute immer so wenig beschäftigt.
    Also: mehr glitzernde Gedanken! :D
    Alles Liebe ♥
    L

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