25. März 2015

Hallo ihr,
bitte verzeit meine Weltuntergangs-Stimmung gestern. Ich werde nur wirklich dieses Gefühl von Leere nicht los und anstatt mich über den Frühling zu freuen oder so, ersetze ich die Leere durch essgestörte Gedanken und Handlungen. In sofern weiß ich nur, dass mich das unglücklicher macht als dieses stumpfe, taube Gefühl. Ich kenne es von früher, wenn mir alles zu viel wurde, dann hat mein Kopf einfach abgeschaltet und "dichtgemacht". Wenn ich die Welt um mich herum nicht mehr ertragen konnte und vor allem, wenn ich mich und meine Gedanken nicht mehr ertragen konnte. Und um dann wieder aus dem tauben Gefühl rauszukommen, habe ich mich geschnitten.
Gestern habe ich geschrieben, ich habe den Willen nicht, zu kämpfen, mich aus diesem Loch rauszukämpfen. Aber heute morgen war schlimm. Ich bin neben S. aufgewacht (habe bei ihm übernachtet) und direkt kam wieder diese Traurigkeit und sinnlosigkeit auf mich eingestürmt. Wie früher, wenn man keinen Moment der Ruhe findet, keinen Moment der Entspannung. Und das will ich einfach nicht mehr. Früher habe ich noch bevor ich die Schule morgens überhaupt erreicht habe, schon 5 mal den Gedanken gehabt: 'Ich will nicht mehr leben'. Aber dieser Gedanke bringt einen auch nicht weiter.
Die Frage ist wohl eher: "Was will ich dann?"
Sterben? Irgendwie nicht. Weil ich schon den Anspruch habe, mein Leben gut zu nutzen, und das habe ich bisher nicht getan. Also ist Selbstmord schonmal keine Option (entschuldigt, wenn ich das so plump schreibe.)
Was will ich dann? Meine Zeit damit "vertrödeln" möglichst viel abzunehmen um vermeintlich "glücklich" zu sein am Ende aber wieder alles zunehmen zu müssen, weil sich plötzlich Leute dafür interessieren, dass es einem Gut geht? Interessieren sich die Leute nicht jetzt schon für mich? Gebe ich ihnen die Chance dazu, mir zu helfen oder mich glücklich zu machen?
Im Moment nicht. Im Moment fühle ich mich wie eine Schnecke, die sich viel zu schnell in ihr Haus verkriecht und immer alleine unterwegs ist. Ich mein, ich bin nicht wirklich alleine, aber das merke ich grad gar nicht. Was kann ich mit der Zeit anfangen, die ich jetzt mit grübeln und "krank-sein" vergeude? Vielleicht sollte ich mir nicht das Ziel setzen, genau zu wissen, was ich vom Leben will, aber was will ich im MOMENT? Ist das nicht vielleicht etwas, worauf ich hinarbeiten muss, etwas, was mir wichtig ist? Muss ich nicht versuchen, meine Kopf-Welt zu verlassen und mir endlich, endlich, einen Platz im hier und jetzt suchen? Ich will mich nicht mehr fremd-gesteuert fühlen, ich will ich sein. Und nicht so, wie ich gerne wäre, ich möchte mein eigenes Ich sein.

LG

3 Kommentare:

  1. Neva. Manchmal verfluche ich still und heimlich meine Gedanken an die Ausweglosigkeit, weil ich sie nicht in meinem Kopf haben möchte. Und andere Male verliere ich mich so in ihnen, dass ich mich darin wohl zu fühlen scheine. Doch wüsste ich es nicht besser, wäre ich womöglich nicht mehr hier. :) Manchmal muss man einfach einmal seine Gedanken ganz plump aufschreiben um sich selbst klarzumachen, dass das Leben lebenswert ist. Auch - und vor allem - wenn man das Gefühl, es bisher nicht wirklich genutzt zu haben, in sich trägt.
    Momentan habe ich auch große Angst, niemals ich sein zu können, weil ich mir selbst so fremd vorkomme.
    Ich hoffe, du konntest deine Gedanken ein wenig sammeln, ordnen und ein wenig Abstand gewinnen.

    Alles Liebe,
    Emma

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Neva,
    vielen Dank für dein Kommentar. Es freut mich, dass du meinen Schreibstil magst :) Ich denke es sind einige verschiedene Gründe, aus denen ich momentan so wenig poste. Zum einen habe ich nicht besonders viel Zeit.. mein Studium nimmt unglaublich viel Zeit in Anspruch und in den Semesterferien kümmere ich mich dann um ein Projekt, dass ich leite und das während dem Semester zu kurz kommt.. ein anderer Grund, den man auch ehrlich nennen sollte, ist dass es mir einfach besser geht. Ich schreibe sehr viel, wenn es mir nicht gut geht, weil mir das schreiben da sehr hilft. Aber wenn es mir eigentlich gut geht brauche ich es nicht so dringend und schreibe auch deshalb weniger. Und der dritte Grund ist der, den ich auch auf in dem letzten Post anspreche.. es gäbe so viel zu sagen, aber ich habe das Gefühl, dass es irgendwie nicht hier her gehört..
    Liebe Grüße <3

    AntwortenLöschen
  3. Hey Neva,
    danke für deinen Kommentar und auch für die Kritik. Es ist nur...ich habe Lilly Lindners Bücher erst vor einem halben Jahr überhaupt entdeckt und ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass sich mein Schreibstil jetzt so krass verändert hat? Schließlich haben ja auch noch andere Menschen diese bildliche Art zu schreiben, wie in "Wintermädchen" zum Beispiel, falls du das kennst. Ich will mich eigentlich nicht mit solchen erfolgreichen Menschen vergleichen. Ich bin ja keine Schriftstellerin, das ist bloß mein "Tagebuch"-Blog und der andere ein unbedeutendes Uniprojekt. Jedenfalls hoffe ich, ich komme nicht nur wie ein Fake rüber...

    Ich hoffe, du kannst bald ein bisschen Frühling in dein Leben lassen. :) Das Leere-Gefühl ist unangenehm, aber es wird irgendwann vergehen. Vielleicht kannst du dir ja überlegen, was du dann tun wirst, wenn es dir wieder besser geht. Und vielleicht findest du dabei deine Motivation wieder. :)


    AntwortenLöschen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://just-trying-anything-else.blogspot.de/p/datenschutzerklarung.html) und in der Datenschutzerklärung von Google (https://policies.google.com/privacy).