5. Juni 2017

Hallo ihr Lieben,
Ich möchte mich noch einmal melden, bzw. habe Lust zum Schreiben. Also ich weiß nicht, es geht mir gerade so gut. Also, ich bin zwar viel am Grübeln, mehr in Gedanken als zu anderen Zeiten, aber das Gefühl, dass sich so durchzieht, ist überhaupt ein ganz Gutes. :)
Nächstes Wochenende, genauer ab Freitag, fahre ich zu meinem Papa. Meine Schwester und ich leihen uns Mamas Auto und dann geht´s Richtung Frankfurt, denn mein Papa wird morgen 60.

Ich habe ja schon einmal geschrieben, dass unsere Familie ihre ganz eigenen Probleme hat, gerade seit der Trennung meiner Eltern. Es war gut für mich, dass ich ausgezogen bin mit der Ausbildung und dann ein wenig Abstand zu beiden hatte. Meinen Papa habe ich 2 Jahre lang gar nicht gesehen, und mit meiner Mama treffe ich mich so ca. 1 Mal im Monat, hier in meiner Stadt, oder ich fahre zu Familienfesten nach Hause und treffe sie da mit meinen Lieblingstanten und Onkeln :D

Aber jetzt, wo ich die Einladung bekommen habe zu Papas Geburtstag, da denke ich, ich sollte hinfahren. Er gibt sich sehr Mühe im Moment, also, finde ich. Er zieht bei seinen Nachbarn ein in der Nacht der Feier, so dass seine Geschwister bei seiner Freundin in der Wohnung übernachten können und meine Schwester und ich bei ihm in der Wohnung für uns alleine sind.
Er sieht also ein, dass wir auch unseren Abstand und ein bisschen Zeit "zu zweit" brauchen.

Und das ist so lieb, da möchte ich ihm doch auch den Wunsch erfüllen, dahin zu fahren und auszuprobieren, ob es nicht ein schöner "Kurzurlaub" werden kann.

Zu einem anderen Thema:
Ich hatte viel Angst in letzter Zeit, bzw. den Gedanken: 'Am Ende bist du eh alleine.' Das und das Gefühl, die Freundschaft mit meiner Liebsten M. geht kaputt, das war viel Inhalt meiner Grübeleien der letzten 1 oder 2 Wochen.
Die Angst, und der Gedanke, vom völligen Alleinsein, der kommt einfach von früher, von meiner Erfahrung was es heißt, und was es mit einem macht, eben allein zu sein.

Das war einfach eine schreckliche Erfahrung und die will ich nicht nochmal machen.
Aber ich denke, vielleicht war ich damals zu schockiert, um handeln zu können, so schockerstarrt, dass ich mich der Veränderung in meinem Lebens einfach ausgesetzt habe und quasi zugesehen habe, wie alles kaputt geht. Und erst DANN habe ich mir Mechanismen gesucht. Und zwar die Falschen.
Aber damals war dann eben schon alles zum kotzen, das Kind war längst in den sprichwörtlichen Brunnen gefallen.

Aber jetzt MERKE ich, dass sich etwas verändert, zwischen M. und mir. Ich MERKE, dass mir daran etwas nicht gefällt, und ich weiß seit einer tränenreichen Therapiestunde wohl auch, was.
Und jetzt kommt es darauf an, sich eben NICHT totzustellen und mit anzusehen, wie alles den Bach runtergeht...
Und ich bin mir auch klar, das nicht ALLES den Bach runtergeht und ich NIEMALS MEHR so alleine sein muss wie damals. Ich habe ein besseres Ventil, das Schreiben, ich habe auch andere Freunde, an die ich mich wenden kann. Ich lerne neue Leute kennen, ich habe F., ich habe meine Schwester, ich habe Lucia. Und ich hab eben auch M.
Und woher soll sie wissen, wovor ich Angst habe, wenn ich ihr das nicht sage?
Ich bin nicht mehr das 16 jährige kleine Mädchen, das nicht weiß, wie man mit Sorgen umgeht, ich bin eine junge Frau, die so viel stärker ist als sie sich jemals hätte erträumen lassen, damals mit 16.

In gewisser Weise bin ich sogar dankbar, dass mir damals diese Einsamkeit passiert ist. Sie hat mich jetzt im Nachhinein reifen lassen und so viele Erkenntnisse über mich selbst gebracht.
Und anderen Leuten passiert so viel Schlimmeres, bis sie diese Dinge lernen, sich selbst kennen lernen. Es gibt Menschen, die das niemals tun, und ich tue es seit Jahren JEDEN TAG. Lerne mich kennen. Und lerne mich lieben.
Früher habe ich mir beigebracht, mich zu hassen.
aber es ist viel schöner,
das Gegenteil zu tun.

Probiert es auch. Habt euch lieb,
öffnet euch. Zumindest ein bisschen.

Irgendwann wird alles besser.
Letzte Tage habe ich das noch zu einer Praktikantin gesagt, die mir von ihren Problemen erzählt hat.
Irgendwann wird alles besser. Ja. Ich weiß. Das klingt so wie das, was alle sagen und man denkt so... "ja, klar. Aber für mich nicht."
Nein.
Sonst würden es nicht alle sagen.
Es ist wirklich was dran.
Nicht aufgeben.
Niemals.

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