26. Juni 2017

Ein Versuch der Ordnung

So viele Dinge wirbeln in meinem Kopf. Zu viele wahrscheinlich.

Da gibt es Gedanken an die Theaterferien, die bald anstehen, einerseits freue ich mich, andererseits macht es mir Angst, 6 Wochen potenziell alleine zu sein.

Es gibt Gedanken an die alten ES- Muster, in die ich viel zu schnell wieder reinfallen kann.

Da gibt es Sorgen, die sich ums Alleine-sein und um Aufmerksamkeit drehen.

Es gibt die Sehnsucht nach einer wahren Pause, in der mein Kopf abschalten kann.

Und wahrscheinlich ist das nicht einmal alles.

Heute habe ich frei, endlich ein ganzer Tag, den ich frei gestalten kann... irgendwie. Es müssen heute so ganz alltägliche Dinge erledigt werden, wie Wäsche waschen und Lebensmittel einkaufen. Mein Zimmer möchte mal wieder aufgeräumt werden, ach ja- und mein Kopf auch.

Ich weiß nicht, wie gut ich damit klar komme, dass mein Papa wohl sauer auf mich ist.
Ich konnte nicht zu ihm fahren, zu seinem Geburtstag, weil ich für M. da sein wollte. Es ging ihr schlecht, und dann stelle ich alles andere hinten an, weil sie einfach vielleicht der einzige Mensch ist, der bedingungslos für mich da sein würde und immer war.
Seit gut 3 Wochen herrscht jetzt Funkstille zwischen mir und meinem Vater.
Es ist wie früher. Ich könnte hier den Post verlinken, in dem ich über den Brief schrieb, den er mir zur Kontaktaufnahme schrieb. So lang ist es also nicht her. Und jetzt, jetzt stehen wir vor der nächsten Barriere.
Ich weiß nicht, ob ich die Kraft habe, immer wieder für diese Beziehung zu kämpfen, die einfach nie einfach war. Die mir wirklich selten etwas gebracht hat. Ich weiß es nicht.

Bei meiner Schwester und meiner Mutter ist das anders. Bei ihnen lohnt es sich, etwas in die Beziehung zu stecken- sie waren mit ganz viel Verständnis und Schokolade an meiner Seite, als ich an M.´s Seite stand. Und das ist wohl das, was man sich von einer Familie wünscht.
Das haben sie toll gemacht, und dafür bin ich dankbar :)
Und zack- da ist die positive Sache, die ich geschenkt bekommen habe in der letzten Zeit. Ich kann auf die beiden zählen. :) Das war nicht immer so, und vielleicht wird es nicht immer so sein, aber wir tun ja alle immer nur unser Bestes. Und oft reicht das schon.


Momentan würde mir eine Art Routine gut tun, glaube ich.
Meine Therapiestunden sind in den letzten Wochen alles andere als regelmäßig.
Eigentlich sollte jede zweite Woche Mittwochs eine Stunde stattfinden, allerdings hatte ich jetzt ewig lange irgendwelche Ausweichtermine, weil immer etwas dazwischen gekommen ist. Einmal bei ihr, dann bei mir, und letzte Woche hatte sie Urlaub.
Ist ja auch egal, irgendwie. Ich weiß eh nicht, wo ich anfangen und wo ich aufhören soll zu erzählen.
Was ist jetzt wichtig?
Pausen zu machen?
Schöne Dinge zu erleben und die negativen Dinge aus den Augen verlieren?
Eine Lösung zu finden für den Umgang mit Papa?
Regelmäßiger Essen?
Kopf abgeben?
Neuen dranschrauben?

Vielleicht brauche ich auch einfach ein paar schöne Momente, um mein Selbstvertrauen wieder zu finden, denn ich kann doch schon so viel alleine schaffen, oder andere um Hilfe bitten. Die Lösung für die Funkstille mit Papa heißt eigentlich Offenheit und Intuition.
Keiner schreibt mir vor, wie ich damit umgehen soll, und wenn ich kein Bedürfnis habe, mich bei ihm zu melden, dann tue ich das eben nicht, solange mir das gut tut. Aber wenn er sich meldet, kann ich ja einfach abwarten, was da kommt und dann neu "überlegen".
Und ja, die meisten anderen Dinge würden wahrscheinlich besser werden mit einer "positiveren Weltsicht". Ich bin nicht alleine, muss es nie wieder sein. Jeden Tag bin ich von Menschen umgeben. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, jeden Tag bin ich von Menschen umgeben, denen ich nicht egal bin. Und wenn es nur eine Handvoll sind, das reicht.

Andocken kann ich bei der Selbstanalyse wieder bei meinem letzten Schritt.
Was hält mich ab davon, das Leben zu nehmen, wie es kommt. Was hält mich daran, krampfhaft festzuhalten an alten Mustern, Ängsten, und an Menschen wie meiner Therapeutin.

Und das ist die Sehnsucht nach Liebe und Aufmerksamkeit.
Eine Sehnsucht, die ich immer als etwas negatives angesehen habe. Etwas, dass unerwünscht ist bei Menschen.
Dabei, sagt F., ist Liebe ein Bedürfnis, genau so stark wie Hunger und Durst.
Es darf also existieren in mir. Ich bräuchte nur eine andere Sicht auf die Dinge, die mir Liebe geben. Das ist vielleicht gar nicht das krank sein und auch nicht die Perfektion. Muss ich überhaupt etwas "tun" um geliebt zu werden. Oder ist das einfach ein Nebenprodukt beim Projekt "ich selbst sein"?
Not shure...

Soo...
das war ein recht ungeordneter Post über das, was gerade in mir drin ist.
Was gerade so los ist, bei der Neva.

Herzlichen Glückwunsch an jeden, der so weit gekommen ist.
Habt ihr schöne Dinge erlebt in der letzten Woche? Gibt es Möglichkeiten, sie festzuhalten?
Ich weiß es nicht. Aber ich hab euch lieb.
Immer weiterkämpfen, ihr wisst schon...

Liebe Grüße,
eure Neva

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