24. Oktober 2016

Da gibt es mehr als Logik

Ich hab da ein neues "Mantra".
Positiver als das Alte, wobei, weniger dramatisch ist es eigentlich nicht.

"Ich lebe immer noch.
Ich habe bisher überlebt.
Und ich bin nicht mehr alleine.
Muss es nie wieder sein."

Und wenn ich das denke, auf der Straße, auf dem Weg zum einkaufen, heute, auf der Kanalbrücke stehend, dann fühle ich mich überwältigt. Am liebsten würde ich in Tränen ausbrechen. Weil.
Ich habe überlebt. Bis hierher. Und das ist alles, was zählt. Alles andere ist eigentlich nebensächlich.

Ich diskutiere viel mit meinen Freunden über verschiedene Lebensmodelle.
Weil ich der Meinung bin, der Mensch ist nicht dazu gemacht, immer einer großen Karriere hinterher zu rennen, weil irgendwann endet man da Alleine, und es gibt auch wichtigere Ziele im Leben finde ich.
Und auch, wenn ich mit anderen Menschen über Gott spreche, merke ich, dass jeder Mensch auch eine spirituelle Seite an sich hat, nicht nur die rein Logische. Also, der Mensch so im allgemeinen, der durchdenkt ja alles. So früher hat man gesagt, entweder trifft man eine Kopfentscheidung oder die Bauchentscheidung ... Heute wird ja von der Gesellschaft eher gefordert, die Kopfentscheidung zu fällen, auf sein Gefühl hört doch heute keiner mehr!

Und das finde ich eine völlig falsche Richtung.
Also, wenn ich immer Kopf- Entscheidungen treffen würde, bzw. getroffen hätte, dann wäre ich heute nicht mehr auf dieser Welt. Denn das einzige, was mich hier gehalten hat, in der Zeit vor diesem Blog, in einer anderen Zeit, das waren die Menschen, die mir etwas bedeutet haben.

In meinem Kopf war mein Leben zu Ende. Jeden Morgen. Bis ich in der Schule ankam, und mit jemandem über so sinnloses reden konnte wie das Wetter. Aber da war ich dann auch nicht mehr alleine. Zumindest physisch. Das war auf dem Gymnasium, als ich anfing zu lernen, das Menschen auch etwas gutes tun können. Nicht nur Schmerz zufügen und hassen.
Sie können dich auffangen, ohne dass du das merkst. Mit einem "Guten Morgen", oder einem Lächeln. Mit Kleinigkeiten.

Und diese Kleinigkeiten, die berühren dich doch nicht in deinem Kopf?
Die Erwärmen mich von innen heraus. Vertreiben diese ewige Kälte, gegen die du dich nicht anziehen kannst, weil sie aus deinem Herz herauszustrahlen scheint.

Es gibt also mehr als Geld, Karriere, Aussehen,

Es gibt Liebe, Gemeinschaftsgefühl, es gibt Freundschaft, es gibt Farben, es gibt die Sonne, es gibt lange Abende und kurze Nächte, es gibt Menschen, die dich mögen, es gibt Kassiererinnen, die dich anlächeln, und es gibt Tage, die noch auf dich warten. Auf mich.
Auf uns.

Denn ICH LEBE IMMER NOCH!
Und ich bin nicht alleine. Nie mehr. 

3 Kommentare:

  1. Hey Neva :)
    Danke für deinen lieben Kommi. Da liegen wir wohl in Sachen Deko auf einer Wellenlänge. ^^ Mir geht es gut soweit. Allerdings macht das Herbst Wetter mich irgendwie sehr müde, träge und unkonzentriert. Ich bin die letzten Tage ziemlich auf dem Sofa versackt im absoluten nichts tun xD Habe mich dann aber wieder hoch bekommen. Liegt wahrscheinlich am Wetter. Wenn es so grau und dämmrig den ganzen Tag ist, fühle ich mich irgendwie schlapp. Bin eher der Frühling-Sommer Typ ;) Ich finde es schön wie du immer wieder in dich gehst und zu deiner Stärke findest. Das verleiht einem ein Stück Selbstvertrauen, wenn man weiß was man überlebt hat. Das ist ganz wichtig. Das Selbstbild einer Überlebenden bedeutet das man gekämpft hat und holt einen von der ohnmächtigen Position weg. Man spürt in deinen Zeilen wie aktiv du dich dafür einsetzt dein Leben zu gestalten. Wunderschön!
    Ich glaub an dich <3
    LG Fee

    AntwortenLöschen
  2. Hey Neva :)
    Vielen Dank für Deinen lieben, einfühlsamen Kommentar. ♥ Und sorry, dass ich erst jetzt antworte. Ich musste erstmal alle Reaktionen sacken lassen und hatte ja auch viel um die Ohren mit der Bachelorarbeit... Ich mag Deine Definition von Liebe. Sollte ich wohl in mein Repertoire aufnehmen an Antworten auf blöde Sprüche diesbezüglich... Ich weiß nicht, wie es bei Dir ist, aber ich habe, glaube ich, relativ viel Ausgrenzung/Diskriminierung erfahren, vor allem in der Schule und natürlich der Familie, aber auch heute noch, wenn auch in weniger direkter Form. Das macht es mir schwer, zu vertrauen und mich zu öffnen, weil es so oft auch von Menschen kam, von denen ich das nicht erwartet hätte. Aber leider nimmt einen da niemand ernst, weil wir ja "das 21. Jahrhundert" haben. Nun muss ich mich ausgerechnet auch noch in der Bachelorarbeit mit dem Thema beschäftigen :D
    Ich finde es gut, dass Du Dir Deine eigene Definition von Deinem Leben machst. Ob Du nun eine Karrierefrau sein oder Dich eben lieber den Menschen um Dich herum widmen oder sonstirgendwas möchtest. Jede hat ihre Berechtigung. Schade ist nur, dass sich die jeweiligen Gruppen gegenseitig so oft verurteilen. :/ Aber Du machst das schon, auf Deine Weise und auf Deinem eigenen Weg :)

    AntwortenLöschen
  3. Das Mantra finde ich sehr schön, ich hab ein ähnliches, etwa so: "Bisher hab ich sogar die schlimmsten Tage überlebt, meine Erfolgsquote ist also 100" :D

    Wenn du bei mir mitlesen möchtest, kannst du mir deine Mailadresse an mymiserableme@googlemail.com schicken, dann schicke ich dir eine Einladung :)

    Hab einen schönen Tag,
    Lg, Liv

    AntwortenLöschen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://just-trying-anything-else.blogspot.de/p/datenschutzerklarung.html) und in der Datenschutzerklärung von Google (https://policies.google.com/privacy).