28. Dezember 2016

Wer war ich, wer bin ich, wer werde ich sein.

Hallo, meine Lieben ♥

Ich hoffe, ihr hattet ganz schöne/ angenehme Weihnachten?
Meine waren zwar sehr anstrengend, aber es gab auch sehr schöne Momente. Am 26. habe ich mit meiner Familie gesungen und musiziert. Ich habe mit meinem Onkel zusammen Gitarre gespielt, und die anderen haben gesungen oder gerasselt, oder getriangelt oder was auch immer zu ergattern war in dem Haus meiner Tante, in dem wir gefeiert haben. Das sind diese Momente, in denen ich wieder weiß, dass wir eigentlich eine Familie sind. Das ich glücklich sein kann, dass es diese Menschen gibt. Denn auch wenn ich mich nicht so geliebt fühle von meiner Mutter, gibt es da dennoch meine Schwester, meinen Onkel und meine Tante. Und für die bin ich wichtig. Und ich wette, dass meine Mama mich auch liebt. Denn sonst würde unser Verhältnis nicht so schwierig sein. Dann würden wir einfach aufgeben. Und das.
Tun wir nicht.
Weil wir einfach immer noch zusammen gehören.
Wir haben Stürme erlebt. Viele. Viele Jahre lang. Aber es gibt diese seltsamen Momente, in denen wir zusammen lachen, und in ihren Augen liegt Liebe. Ich kann sie sehen. Und dass ich jetzt grad, während ich das hier schreibe, kurz vor den Tränen in den Augen bin, das heißt, ich liebe sie auch.
Und damit habe ich etwas, was nicht alle haben. Ich habe eine Familie.
Und obwohl es immer grausam klingt, wenn wir zusammen Musik machen, sind das Momente, in denen ich mich geborgen fühle.

In den letzten Therapiestunden habe ich versucht, mich daran zu erinnern, wer ich als Kind war.
Überhaupt, was habe ich gerne gemacht, was waren meine Werte? Ich war ein sehr aktives Kind, total naturverbunden, Und vor allem war ich geborgen, in meinem Nest, aus Nachbarschaft, Familie, Campen. Ich brauchte kein Ansehen, weil ich geliebt wurde, so wie ich war. Ich genoss meine ganz eigene Form von Ansehen. Meine Hobbys waren vor allem spielen mit anderen, spazieren gehen, neue Orte erkunden, klettern, Fußballspielen. Sowas halt.
Und dann kam der Umbruch.
Meine Jugend.
Über die ich viel zu oft nachgedacht,
aber viel zu selten spreche.
Die Zeit, in der ich plötzlich erwachsen werden musste. Weil ich keine Wahl hatte.
Die Zeit, die ich nichtmal in die passenden Jahre, Monate, Wochen pressen kann, weil alles ein einziger dunkler Brei ist.
Ein Brei, der mich zu dem Menschen gemacht hat, der ich bin.

Ich wäre gerne wieder ein kleines bisschen mehr wie die Neva von früher. Aus den ersten 15 Jahren meines Lebens.
Und doch.
Habe ich grade die letzten Posts hier auf diesem Blog gelesen, wohl, um das Jahr ein bisschen Revue passieren zu lassen.
Und mir gefallen meine Zeilen, sie stecken voller positiver Dinge. Und wer weiß, ob die Neva von früher sowas überhaupt schreiben könnte?

Ich bin für vieles Dankbar dieses Jahr.
Ich kann dieses Jahr beenden und bin dankbar.
Dafür, dass ich noch lebe, dafür, dass ich soviel gelernt habe, dafür, dass ich ein Dach über dem Kopf habe.
Und ich muss dieses Jahr nicht beenden und denken, nächstes Jahr gebe ich auf, werde krank und bring mich um. So habe ich oft genug an Silvester gedacht.
Das hat ein Ende. Denn ich weiß so viel besser, dass ich gesund werde, und das es sich lohnt.
Es lohnt sich für die schnellen Stunden, die fließenden Minuten, die einfach so voller Wärme sind, und voller Gemeinschaft.

Wenn ich Pech habe, wird Silvester schwierig, weil ich mich daran erinnere, wie viele Baustellen noch in meinem Leben sind.
Wenn ich Glück habe, dann fühle ich mich wie jetzt, verdrücke ein paar Tränchen, weil ich immer noch lebe. Und weil es mir einfach so gut geht. Und weil ich Silvester wieder mit meinen gliebten Theater-Menschen verbringen werde.

Egal wie es wird.
Es ist doch auch nur ein Tag.
Und ab da.
Habe ich wieder 365 Tage, um herauszufinden, was für ein Mensch ich sein werde.

Ich habe euch lieb :*

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