Hallo ihr Lieben,
für alle, die es interessiert, wollte ich ein kurzes Life Update geben, welches ich wieder in Bereiche einteilen werde.
Angefangen vielleicht mit etwas Schönem:
Beziehung:
Ich bin immer noch in einer Beziehung mit Lucia, nun schon fast seit 3 Jahren.
Klar Auf und Abs gibt es immer noch, wird es wahrscheinlich auch immer geben.
Aber gerade haben wir mehr Zeit für einander. Ich bin in Kurzarbeit, habe also viel mehr freie Zeit zur Verfügung.
So können wir uns fast jede Woche sehen (wir führen ja eine Fernbeziehung von Hamburg nach Berlin) und dann auch nicht nur 2 Tage. Diese Nähe hilft mir sehr, mich in die zweisame Zeit fallen zu lassen, sie näher an mich ran zu lassen, zu fühlen und zu genießen. Man muss nicht mehr jede Minute zusammen "nutzen" bzw. "optimal verbringen", da man sich ja eh bald wiedersieht. Das ist eine Erleichterung und ja, schön.
Arbeit:
Seit März habe ich einen neuen Kollegen, seit März bin ich in Kurzarbeit. Am Freitag, dem 13.03.20 wurden bis auf weiteres all unsere Vorstellungen und Premieren abgesagt.
Jetzt gerade wird vermutet, dass es im September wieder weitergehen kann. Wir haben jetzt Zeit, ein bisschen zu organisieren, neue Strukturen für das neue Team zu erarbeiten, Bauarbeiten und Prüfungen durchzuführen. Ich arbeite zwischen 10 und 20 h wöchentlich und fühle mich dadurch tatsächlich auch grad besser, was meine psychische Belastung angeht.
Leben:
Mehr Zeit. Das war mir am Anfang doch sehr suspekt. Wer bin ich eigentlich, wenn ich mich nicht durch die Arbeit definieren kann? Wer bin ich, wenn ich nicht "die Veranstaltungstechnikerin" bin?
Erstmal musste Struktur her- denn auch wenn meine Arbeitszeiten alles andere als regelmäßig sind, haben sie mir immer eine Art "Richtung" für die Tagesplanung gegeben.
Also habe ich meine Morgenroutine einmal aufgeschrieben (die ich immer schon hatte, seit ich ausgezogen bin), eine Abendroutine aufgeschrieben (wenn ich Lust drauf habe, den Abend ruhig ausklingen zu lassen) und eine Kaffeepause eingeführt, um meinen Kopf nachmittags, wenn das Tief eh da ist mal zur Ruhe kommen zu lassen.
Das waren dann so meine "Eckpfeiler" für den Tag. Dann Arbeitszeiten (wenn denn da welche waren) eintragen und dann....
... habe ich mich mit meinen Träumen beschäftigt.
z.B. habe ich mein Vision-Board neu gestaltet, um mich daran zu erinnern, was ich möchte.
Auch das gehört zu mir , wenn ich eben nicht nur "die Veranstaltungstechnikerin" bin.
Und ich habe angefangen, Aufgaben in kleine Baby-Schritte einzuteilen, die ich jetzt auch tatsächlich häufig schaffe. Vorher haben mir Aufgaben schon vor dem Anfangen oft zu viel Angst gemacht.
Das gibt mir Struktur und hilft mir so gut es geht, den Kopf über Wasser zu halten, wenn ich nicht mit Lucia oder anderen Freunden zusammen bin.
Mein Kopf:
Die neue Situation ist Fluch und Segen zugleich.
Durch die Medikamente und das weniger- arbeiten geht es mir besser und meiner Depression schlechter. An vielen Tagen bin ich wieder stärker als sie.
Doch hat die alte Leere nun viel größere Chancen, sich an mich zu krallen, oder auch die Anspannung, die Selbstzweifel. Denn wer bin ich wenn ich nicht die.... (ja, ihr wisst schon.)
Und Corona betrifft ja auch die Klinik-Organisation ganz schön stark. Nach 2 Monaten und einer Absage habe ich nun endlich die Zusage meiner Krankenversicherung, die Kosten für einen Klinikaufenthalt zu tragen.
Nun kam ich letzte Woche auf die Warteliste, aber durch beschränkte Aufnahmen und ganzen Aufnahmestopps in den letzten Monaten konnten die mir noch gar nicht sagen, wann es denn jetzt losgehen kann.
Und das verunsichert mich.
Durch Corona hat sich die Symptom- Achterbahn ja auch nochmal gedreht, überschlagen und neu zusammengesetzt. Vorher war alles schwarz. Jetzt ist alles... Alles.
Ich denke, das war es erstmal zu meinem Life Update. Eigentlich bin ich ganz zufrieden mit mir, wie ich mich halte.
Habt ihr auch andere Tagesabläufe in Zeiten von Corona? Was hilft euch da besonders, damit umzugehen?
Ich hoffe wirklich, dass ich bald wieder ein bisschen mehr Einfluss auf die Dinge habe, oder zumindest bald weiß, wie es wann weitergeht.
Aber da sitzen wir ja alle im selben Boot, glaube ich ...
Liebe Grüße,
eure Neva