4. April 2018

Wie findet man etwas, das nie verloren war?

Hallo ihr Lieben :)
Da bin ich mal wieder. 

Eigentlich wäre schon wieder Zeit für einen Monatsrückblick- und es ist auch wirklich viel passiert, über das ich berichten könnte- aber erstmal nehme ich mir Zeit für etwas Anderes.
Was denkt ihr eigentlich über euer "wahres Selbst", über "das Leben, zu dem ihr (vielleicht) bestimmt seid?"
Vor einigen Wochen lag ich neben meiner Freundin im Bett und sagte: "Ich habe mich irgendwie selbst verloren in unserer Beziehung..."
Aber kann das so stimmen?
Ich denke viel darüber nach, wie man es schafft, "man selbst zu bleiben" in einer Beziehung.
Heute ist mir dann ein Gedanke gekommen, der auf diese ganzen Gedanken einen neues Licht wirft.
Entsteht denn nicht sowieso ein neues "Ich" wenn man plötzlich eine Beziehung führt?

Kann ich nicht jeden Tag, jede Woche, jedes Gespräch und jedes Treffen neu abwägen, wie viel ich von meinem alten Ich mitnehmen möchte und was zum "neuen Ich" wird?
Ist das vermeintliche Verlorengehen meines Ichs nicht viel mehr die Angst vor einem neuen Ich?

Jetzt gerade hatten wir ein wunderschönes Ostern. Gemeinsam, als Paar.
Über 8 Monate gehen wir jetzt gemeinsam durchs Leben. Wäre es da nicht traurig, wenn man sich da nicht auch ein bisschen verändert, neue (vielleicht gemeinsame) Ideen entwickelt, und sich in seinem Inneren mit anderen Themen auseinandersetzt?

Es gab da diese Situation, dieses Osterfeuer. Wir saßen nebeneinander, unter einer Kuscheldecke, schauten ins Feuer und hingen beide unseren Gedanken nach. Melancholisch (oder romantisch) wie ich nun mal bin, dachte ich: Es ist so schön, dass ich diesen Moment hier erleben darf. So gut, dass ich die Welt (und mich selbst) bis hierher überlebt habe. Und gut, dass der Mensch neben mir mich schon so gut kennt, dass ich mit ihr über all das reden kann.
Ich war voller Liebe. Voller Liebe für den Moment, und voller Liebe für SIE.

Vermutlich hat jeder Mensch ein Ich, dass verschiedene "Seiten" hat. Je nach Situation und Gesellschaft kehrt er verschiedene Seiten in den Vordergrund. Aber ein gesamtes Bild gibt es dennoch, was aber nicht heißt, dass sich das nicht auch verändern kann.
Ist die Idee, nach Hamburg zu ziehen vielleicht die Idee des Ichs, zu dem ich werde(n will)?
Und die Angst davor neu anzufangen eher die Sorge, den Teil des Ichs, der ich im Theater bin, zu verlieren? Das erste Ich, dass ich mochte, das ich nicht hasste? Ist es deswegen so schwer, es hinter mir zu lassen? Weil es der Anfang meiner "heilen Welt" war?


Aber gehört das nicht alles zu mir?
Und der Wunsch, etwas auszurichten in der Welt, Leuten zu helfen, egal ob ich meinem Umfeld oder später beruflich, ist das nicht die grobe Richtlinie, der mein Ich folgen will, egal wohin?
Glücklich sein? Frei sein?


Aber wie frei bin ich, wenn ich an einer Version meines Ichs festhalten will, die mich zwar zufriedenstellt, aber festhält?
Vielleicht ist meine Fernbeziehung ein Wink des Schicksals, dass ich weitersollte, vielleicht auch nur purer Zufall.
Aber um mein Ich.
Muss ich mir wirklich keine Sorgen machen.
Das bleibt mir wohl für immer.



Es gibt so viele Vielleichts.
So viele Zweifel.
Es kann schwer sein, sein "wahres Ich" zu sein, es kann aber auch schwer sein, es NICHT zu sein.

Vielleicht fragt ihr euch dann und wann nach euren Träumen.
Und dann, wenn ihr merkt, ihr lebt in die richtige Richtung, dann könnt ihr entspannen :)
Dann habt ihr euch nicht verloren.
Genau wie ich.

Eure Neva

1 Kommentar:

  1. Irgendwo habe ich gelesen, dass wir in jeder Situation in eine andere Rolle schlüpfen, es also wirklich viele verschiedene Ichs gibt, die den jeweiligen Anforderungen gerecht werden. Und wie du mich kennst, war das sicher ein Fachbuch. Du bist dein starkes Ich. Du bist die Neva von vor einem Jahr, aber du bist auch die Neva von heute. Und die Neva der Zukunft auch schon ein bisschen. Und ich bin froh, an deiner Seite sein zu dürfen. An der Seite aller deiner Ichs. Mit meinen ganzen Ichs. Und dazwischen die Liebe. <3

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