12. September 2016

Die letzten Tage sind etwas extrem. Entweder denke ich an das, was das Leben mir bieten kann. Reisen, Menschen zum Lächeln bringen, schreiben, lesen, immer wieder etwas tun, wo mein Herz dabei ist. Oder grade dieser Moment. Ich sitze in unserem Eingangszimmer, ja, ich hab sowas. :D sitze vor dem alten Schaufenster, im Sessel, höre "Hillsong United- Oceans" und schreibe, neben mir brennen zwei Duftkerzen. Ja, ich werde das Foto noch hochladen, nachträglich.
Dieser Moment ist so schön, dass ich am liebsten weinen würde. Etwas in mir ist bewegt.

Aber dann gibt es in den letzten Tagen auch das andere Extrem.
Ein völlig irrationaler Teufelskreis der Gedanken. Angefangen hat das an einem Tag, als ich vor lauter Arbeit nicht zum Essen gekommen bin. Die letzte Woche hatte ich nicht frei, wir haben alle an der anstehenden Premiere gearbeitet, die dann auch ein sehr großer Erfolg war. Aber irgendwann Donnerstag fing es dann an, dass meine Gedanken zu kreisen anfingen. Ich wollte nicht mehr leben, weil ich niemanden hatte. Ich fühlte mich alleine, und vor allem nutzlos. Ich habe nachgedacht, wie ich mich umbringen könnte und habe Nachforschungen dazu angestellt. Während einer Theaterprobe.

Und am Ende bin ich einfach bei der naheliegendsten Möglichkeit geblieben. Sich zu Tode hungern.
Am nächsten Tag ist mir aufgefallen, dass das quatsch ist. Nichts essen führt zu Depressionen, die führen wieder zu nichts essen wollen. Und in meinem letzten Post habe ich doch grade noch festgestellt, warum es sich lohnt, zu leben, zu atmen, ich habe von Freunden gesprochen, davon, dass ich Angst habe und das es Gründe für eine Essstörung gibt.
Ich habe eine pro / contra Liste geschrieben für oder eben gegen die ES.
Und wie gesagt, manchmal bin ich ganz euphorisch angesichts der ganzen Möglichkeiten, die ich in meinem Leben habe.

Aber ich glaube, ich habe einfach Angst davor. Angst vor meiner Zukunft, wenn ich mich nicht an Selbstzerstörerische Verhaltensweisen Klammern kann, wie an einen Rettungsring.
Aber Sie retten niemanden. Sie würden mich früher oder später töten, wenn man bedenkt, was sie mit einem machen. Wenn man bedenkt, was man sich selbst antut.

Was har Lilly Lindner einmal so schön festgestellt?

Die Zeit vergeht zu schnell für längst vergangene Gefühle.
Das habe ich gelernt,
während sich Ana meine Gedankenfreiheit und meinen Verstand ausgeliehen hat.
Hungrige Selbstversuche.
Selbstmordversuche.
Ana till the end.
Aber am Ende stirbt nicht Ana.
Am Ende stirbst du selbst.


Und ach ja.
Die Contra-ES-Seite hat gewonnen. Sie muss einfach gewinnen. Wieder und immer wieder!
Denn wirklich.
Das Leben kann so viel mehr. ♥

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