9. Juli 2017

Du kannst doch auch für dich selber da sein!

Gestern Abend bin ich erstmal dezent ausgerastet. Ungefähr eine halbe Stunde lang bin ich durch die Wohnung getobt, habe auf alles eingeschlagen, was ich kriegen konnte (Türrahmen, Böden, Wände, nichts lebendiges) und habe fast geweint. Wenn ich es mir erlaubt hätte. So kamen nur einzelne Schluchzer und viele, viele Tränen.
Und dann wurde mir klar: Ich will, dass sich jemand um mich kümmert. 
Ich war wieder einsam geworden. An meinem freien Tag. Ich war nicht rausgegangen, war den ganzen Tag alleine in der Wohnung geblieben, und habe mehrere Stunden mit meinen zwischenmenschlichen Beziehungen rumgeschlagen.
Ich habe meinen Vater angerufen (dazu vielleicht bald mehr, es war okay), und meine Schwester.
M. hat schlechte Nachrichten bekommen und zack!- war ihre Tante da.
Ich bin schlicht neidisch darauf. Ich muss meinen Kram immer selber regeln denk ich.
Ich hätte auch gerne jemanden, der angefahren kommt, wenn es etwas schwieriges gibt. Und es ist einfach eine Menge passiert in den letzten Tagen.

Aber hey. Wie sinnvoll ist es, dann auf Dinge einzuprügeln?
Ich habe gemerkt, dass das Gedankenkreisen davon aufgehört hat. Als ich danach erschöpft im Bett lag, da war es endlich still in meinem Kopf. Ähnlich der Stille, die nach Selbstverletzungen eingetreten ist. Ich mein, im Endeffekt weiß ich auch, dass ich auf den Boden eingeschlagen habe, um Schmerzen zu spüren, ich mein, was bringt es mir sonst, auf Holz und Beton zu schlagen?

Nur. Wenn ich einsam bin, und traurig... das kann doch keiner riechen?
Es gibt ein paar Menschen in meinem Leben, die würden dann bestimmt gern für mich da sein. Nur können die das eben nicht riechen.
Es wäre schwierig gewesen, gestern über das zu reden, was da alles in mir drin war. Ich habe selber keine Worte gefunden, aber stattdessen so auszuklinken, macht das Sinn?
Wie kümmere ich mich in solchen Situationen besser um mich selbst?
Ich hätte rausgehen sollen. Die Wohnung verlassen. Vielleicht hätte ich mich Mittags schon mit einem Buch und einem Stift in ein Café setzen sollen. Ich dachte nur, ich hätte zu viel zu tun. Tja, davon habe ich nichts geschafft, weil ich so mit meinem vollen Kopf zu tun hatte.
Aber ja.
Vielleicht kann ich mich auch um mich selber kümmern. Und vielleicht gehört dazu auch, dann zu jemandem zu sagen, dass er herkommen soll. Irgendwie so.

Es gibt doch jeden Tag so unglaublich viele Möglichkeiten, was man tun kann. Die Idee mit dem Café ist mir erst jetzt gerade gekommen. Vielleicht sollte ich mir weniger Produktives vornehmen an meinen freien Tagen. Vielleicht auch eher etwas Schönes. Ich weiß es nicht. Aber das Haus verlassen, wenigstens für 1 oder 2 Stunden, ich glaube, das nehme ich mir jetzt an jedem freien Tag vor :D

2 Kommentare:

  1. Hey, vielen Dank für dein Kommentar auf meinem Blog. Ich habe mich sehr gefreut und kann dir nur zurück geben, das ich deine Worte hier auf deinem Blog auch toll finde. Ja wirklich schade das bei Blogger kaum noch was los ist, umso schöner wenn man dann doch noch aktive Menschen hier findet. Ich wünsche dir alles gute, das du für dich selbst da sein kannst und viele schöne Dinge erlebst.

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  2. Hey,
    das stimmt das ist eine gute Frage und ich weiß es auch noch nicht so ganz.
    Ja man sollte immer das Risiko eingehen, über Grenzen gehen und sehen
    was da ist. Das ist die einzige Möglichkeit, das Leben zu zu lassen.
    und manchmal tut es weh und manchmal nicht. Das kann man nie wissen.
    Man kann nur für sich selbst da sein. Für den Schmerz da sein.
    Ich wünsche dir aufjedenfall,
    das du noch andere Erfahrungen machen kannst.
    Über die Grenzen gehst und siehst,
    das da eigentlich keine sind- außer die, die wir uns selbst setzen. Glaube es ist
    auch am wichtigsten, sich selbst zu vertrauen. Damit man entscheiden kann,
    wer einen verletzen kann und wer nicht.

    Und ja irgendwie ist die Zeit wirklich vorbei, so viele sind inaktiv geworden und alles,
    finde ich auch sehr schade. Man fühlt sich auch irgendwie echt alt langsam :D .

    Freut mich von dir gehört zu haben und wünsche dir noch ein schönen Sonntag,
    alles liebe
    mina

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